Projekte
MAM-Care
MAM-Care - Fokussierung auf die Bedürfnisse, die Beteiligung und Patientensicherheit von Müttern im Bereich der perinatalen Versorgung in deutschen geburtshilflichen Einrichtungen - eine multidimensionale Analyse.
Wissenschaftliche Projektleitung: Prof. Dr. Nadine Scholten
Projektmitarbeiter*innen:
- Mi-Ran Okumu
- Arno Stöcker
- Anna Volkert
Projektlaufzeit: 05/2022 - 04/2025
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen: 01GY2110
Die Art der Entbindung und die Versorgung im Geburtsprozess haben kurz- und langfristige Folgen, sowohl für das Wohlbefinden der Mutter als auch für die frühe Mutter-Kind-Beziehung. Unter anderem sind die Mütterzentrierung und die mütterliche Autonomie unter der Geburt entscheidend für die Zufriedenheit der Mütter. Die WHO-Leitlinien fördern eine respektvolle Mutterschaftsbetreuung, d. h. eine Betreuung, die „die Würde, Privatsphäre und Vertraulichkeit respektiert, die Freiheit von Schaden und Misshandlung gewährleistet und eine informierte Wahl und kontinuierliche Unterstützung während der Wehen und der Geburt ermöglicht“. In Deutschland wie auch weltweit ist die Relevanz dieser komplexen Thematik in letzter Zeit vermehrt fokussiert worden, wobei in Deutschland bislang wenig über die Qualität der geburtshilflichen Versorgung und die Einbindung der Mütter in den Geburtsprozess bekannt ist.
Ziel von MAM-Care ist es, mehr über die Qualität der geburtshilflichen Versorgung, über Mütterzentrierung, die Autonomie im Geburtsprozess sowie die Sicherheit und Zufriedenheit in Deutschland zu erfahren. Hierzu werden Müttern, Ärzt*innen und Hebammen / Entbindungspflegern auf geburtshilflichen Stationen mittels quantitativen Erhebungen befragt und im Sinne eines Mixed-Methods-Design vertiefend qualitativ interviewt. Zudem wird der Stand der medizinischen Versorgung (Schwerpunkt: primärer und sekundärer Kaiserschnitt, instrumentelle Entbindung, Einsatz von Dammschnitten und Auftreten von Dammrissen) im Rahmen von Sekundärdatenanalysen auf der Basis der DRG-Statistiken und IQTIG-Qualitätssicherungsdaten strukturiert erhoben.
Ab 2025 ist eine zweite Projektphase geplant, in der der Fokus auf einer niedrigschwelligen Intervention liegt. Ziel wird es sein, die geburtshilfliche Versorgung mütterzentrierter auszurichten und die mütterliche Einbindung und Zufriedenheit zu fördern.
PedSupport
PedSupport - Passgenaue e-health Lösungen nach Erstdiagnose zur Unterstützung für pädiatrische Patienten mit chronischer Erkrankung und Eltern
Wissenschaftliche Projektleitung: Prof. Dr. Nadine Scholten
Projektmitarbeiter*innen:
- Elena Shebotinova
Projektlaufzeit: 03/2024 - 02/2027
Projektförderung: Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Die Häufigkeit körperlicher und psychischer chronischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Hierzu zählen unter anderem Asthma, ADHS, Epilepsie, Autismus und Depressionen. Das erfordert neben der komplexen medizinischen Versorgung der erkrankten Kinder auch eine Unterstützung der betroffenen Familien. Die Forschenden bei PedSupport widmen sich bei ihren Arbeiten deshalb gezielt Patienten und Patientinnen, die langfristig verschiedene gesundheitliche und soziale Leistungen in Anspruch nehmen und in ihren alltäglichen Aktivitäten eingeschränkt sind.
Die Projektbeteiligten wollen einen Werkzeugkasten entwickeln, der die Entwicklung und Effektivität von eHealth-Angeboten zur Unterstützung von Familien chronisch kranker Kinder während des ersten Jahres nach Diagnosestellung verbessern soll. Die im Rahmen der Projektarbeiten identifizierten bestehenden eHealth-Angebote sollen in Bezug auf ihre Erfüllung der tatsächlichen Bedarfe und Bedürfnisse bei betroffenen Familien geprüft werden. So können Empfehlungen zur zukünftigen Optimierung dieser Angebote entwickelt werden.
Das Projekt ist als versorgungswissenschaftliche Studie unter Alltagsbedingungen mit einem Multi-methodischen Ansatz konzipiert. Dieser umfasst eine längsschnittlich wiederholte Befragung einer Kohorte von Eltern chronisch kranker Kinder, die zeitlich detaillierte Erfassung subjektiver Erfahrungen der Eltern und qualitative Interviews mit Eltern und Versorgern im ersten Jahr nach Diagnose. Dazu kommen eine Analyse der Stärken und Schwächen bereits bestehender eHealth-Angebote und eine Befragung der Versicherten der beteiligten Krankenkassen zu diesen bestehenden Angeboten. Darauf basierend wird das Projektteam Anforderungen für bedarfsorientierte und empirisch gesicherte Formen, Inhalte und optimale Zeitpunkte für eHealth-basierte Unterstützungsangebote formulieren. Zusätzlich erarbeitet das Team Empfehlungen in Bezug auf eine erfolgreiche Implementierung dieser Angebote. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 2,1 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall gelingt es in Zukunft, mit Hilfe des Anforderungskatalogs und der Empfehlungen, vorhandene eHealth-basierte Unterstützungsangebote zu verbessern oder bedarfsbezogene Neuentwicklungen gezielt voran zu treiben. Auf diese Weise sollen Belastungen für die Betroffenen und ihre Familien reduziert, ihre Lebensqualität und die soziale Unterstützung der Familien gefördert werden.
CARES
Cancer rehabilitation support by cancer counseling centers
Förderung: Deutsche Rentenversicherung Bund
Die Machbarkeitsstudie “CARES: Cancer rehabilitation support by cancer counseling centers” ist ein Kooperationsprojekt der Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung (CHSR) der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn in Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebsgesellschaft, Expertinnen und Experten der Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante psychosoziale Krebsberatung e.V. (BAK), der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG), der Arbeitsgemeinschaft für Soziale Arbeit in der Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (ASO) sowie des Vereins Leben nach Krebs! e.V. Interessensvertretung und Selbsthilfe von Krebsüberlebenden im erwerbsfähigen Alter.
Ziel ist die Entwicklung einer Intervention zur intensivierten und bedürfnisorientierten Begleitung von Krebspatient*innen mit fraglicher Wiedereingliederungsprognose durch Berufslotsinnen und Berufslotsen bei der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit. Nach der Entwicklung eines Interventionsmanuals sollen Mitarbeitende in 20 Krebsberatungsstellen trainiert werden, um anschließend ratsuchenden Krebspatient*innen als Berufslotsinnen und Berufslotsen unterstützend zur Seite zu stehen. Aufschluss über Machbarkeit, Akzeptanz und Implementierungsbedingungen der Intervention sollen die quantitative und qualitative Prozessevaluation geben. Das qualitative Evaluationskonzept umfasst teilnehmende Beobachtungen von Beratungsgesprächen und Interviews mit Ratsuchenden sowie deren Angehörigen, den Berufslotsinnen und Berufslotsen und Vertreterinnen und Vertretern der Träger. Darüber hinaus werden Prozessdaten erhoben und eine standardisierte Befragung von Ratsuchenden mit und ohne intensivierte Begleitung durchgeführt.
Die Laufzeit des Projektes beginnt im Oktober 2021 und endet im Dezember 2024.