MAM-Care
Herzlich Willkommen auf der Website des Projekts „MAM-Care: Bedürfnisse, Beteiligung und Sicherheit in der geburtshilflichen Versorgung“.
Das BMBF-geförderte Forschungsprojekt ist offiziell am 01.05.2022 gestartet und erforscht die Zufriedenheit mit der geburtshilflichen Versorgung aus Perspektive der Mütter und der Versorgenden. Der Fokus liegt dabei auf der Sicherheit und der Versorgungsqualität des Geburtsprozesses.
Auf dieser Website möchten wir Ihnen das Forschungsvorhaben vorstellen und Sie über Aktuelles im Projekt informieren.
Wissenschaftliche Projektleitung: Prof. Dr. Nadine Scholten
Projektmitarbeiter*innen:
- Mi-Ran Okumu
- Niklas Sand
Projektlaufzeit: 05/2022 - 04/2027
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen: 01GY2110
Die Art der Entbindung und die Versorgung im Geburtsprozess haben kurz- und langfristige Folgen, sowohl für das Wohlbefinden der Mutter als auch für die frühe Mutter-Kind-Beziehung. Unter anderem sind die Mütterzentrierung und die mütterliche Autonomie unter der Geburt entscheidend für die Zufriedenheit der Mütter. Die WHO-Leitlinien fördern eine respektvolle Mutterschaftsbetreuung, d. h. eine Betreuung, die „die Würde, Privatsphäre und Vertraulichkeit respektiert, die Freiheit von Schaden und Misshandlung gewährleistet und eine informierte Wahl und kontinuierliche Unterstützung während der Wehen und der Geburt ermöglicht“. In Deutschland wie auch weltweit ist die Relevanz dieser komplexen Thematik in letzter Zeit vermehrt fokussiert worden, wobei in Deutschland bislang wenig über die Qualität der geburtshilflichen Versorgung und die Einbindung der Mütter in den Geburtsprozess bekannt ist.
Ziel von MAM-Care ist es, mehr über die Qualität der geburtshilflichen Versorgung, über Mütterzentrierung, die Autonomie im Geburtsprozess sowie die Sicherheit und Zufriedenheit in Deutschland zu erfahren. Hierzu werden Müttern, Ärzt*innen und Hebammen / Entbindungspflegern auf geburtshilflichen Stationen mittels quantitativen Erhebungen befragt und im Sinne eines Mixed-Methods-Design vertiefend qualitativ interviewt. Zudem wird der Stand der medizinischen Versorgung (Schwerpunkt: primärer und sekundärer Kaiserschnitt, instrumentelle Entbindung, Einsatz von Dammschnitten und Auftreten von Dammrissen) im Rahmen von Sekundärdatenanalysen auf der Basis der DRG-Statistiken und IQTIG-Qualitätssicherungsdaten strukturiert erhoben.
Das Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Nadine Scholten erforscht am Uniklinikum Bonn die Zufriedenheit mit der geburtshilflichen Versorgung aus Perspektive der Mütter und der Versorgenden. Der Fokus liegt dabei auf der Sicherheit und der Versorgungsqualität des Geburtsprozesses.
MAM-Care ist in vier Arbeitspakete gegliedert:
1. Befragung von Müttern
Um die Perspektive von Müttern zur Zufriedenheit mit der geburtshilflichen Versorgung zu erfassen, wird eine anonyme, quantitative Befragung von Müttern 8 – 12 Monate nach der Geburt durchgeführt. Die Mütter werden über die kooperierenden Krankenkassen AOK Rheinland/Hamburg und Techniker Krankenkasse rekrutiert. Nach der Befragung werden zudem vertiefende qualitative Interviews mit einigen Müttern durchgeführt.
2. Befragung von Hebammen / Entbindungspflegern
Die Sicht der Hebammen und Entbindungspfleger wird mittels einer quantitativen Befragung erhoben. Dazu werden alle Kliniken in Deutschland mit einer geburtshilflichen Station eingeladen, an der Befragung teilzunehmen. Vertiefend werden qualitative Interviews mit einigen Hebammen / Entbindungspflegern geführt.
3. Befragung von Ärzt*innen
Die Perspektive von Ärzt*innen, die in einer geburtshilflichen Einrichtung tätig sind, wird ebenfalls mittels einer quantitativen Befragung und darauffolgenden vertiefenden qualitativen Interviews erhoben. Auch hierzu werden die Kliniken mit einer geburtshilflichen Station kontaktiert und zur Befragung eingeladen.
4. Sekundärdatenanlyse
Zusätzlich zu den Befragungen werden Sekundärdaten ausgewertet. Konkret werden die Daten der DRG-Statistik (fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik) bezüglich der Geburtsmodi (primärer und sekundärer Kaiserschnitt, Einsatz von Geburtsinstrumenten) ausgewertet. Zudem wird die Qualität der Versorgung über Analysen der IQTIG-Daten (Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen) erfasst.
Ab Mai 2025 beginnt die zweite Projektphase, in der der Fokus auf einer niedrigschwelligen Intervention liegt. Ziel wird es sein, die geburtshilfliche Versorgung mütterzentrierter auszurichten und die mütterliche Einbindung und Zufriedenheit zu fördern.
Nationaler Expertenbeirat
Dr. Berthold Grüttner
Leitender Oberarzt
Geburtshilfe, Uniklinik Köln
Dr. Carsten Hagenbeck
Stv. geschäftsführender Oberarzt
Geburtshilfe, Universitätsklinikum Düsseldorf
Prof. Dr. Brigitte Strizek
Leitung Geburtshilfe
Geburtshilfe, Uniklinik Bonn
Dr. Till Dresbach
Geschäftsführender Oberarzt
Neonatologie, Uniklinik Bonn
Prof. Dr. Nicola Bauer
Professorin für Hebammenwissenschaften
Institut für Hebammenwissenschaft, Medizinische Fakultät, Universität zu Köln
Dr. Maike Manz
Vorsitzende der Sektion „Klassische Geburtshilfe“ innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe (AGG)
Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
Prof. Dr. Martin Hellmich
Leitung der Arbeitsgruppe
Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik, Medizinische Fakultät, Universität zu Köln
Prof. Dr. Daniel Wiesen
Professor für Behavioral Management Science
Behavioral Management Science, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln
Andrea Ramsell
Beirätin für den Angestelltenbereich
Deutscher Hebammenverband e.V.
Katharina Desery
Vorständin
Mother Hood e.V.
Internationaler Expertenbeirat
Prof. Lorna McKee
Research and Management Consultant, Executive Coach and Leadership Mentor
Emeritus Professor of Management and Health Services Research
Business School and Health Services Research Unit, University of Aberdeen
Prof. Meghan Bohren
Associate Professor of Gender & Women’s Health
Melbourne School of Population and Global Health, The University of Melbourne
Patrizia Quattrocchi
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich „Kulturelle Anthropologie“
Dipartimento di Studi Umanistici e del patrimonio culturale, Università degli Studi di Udine