VIS-PARENT
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Validation of the Ultra-Short Visual Instrument for Parental Stress Assessment
Hier finden Sie einige Schlüsselpunkte zur Entwicklung und Validierung der Visual Parental Stress Scale – einer grafischen Einzelitem-Skala zur Erfassung elterlicher Belastung.
Wie alles begann
Manchmal entstehen neue Ideen ganz nebenbei. Als Nebenprodukt unserer Arbeit an einer Ecological Momentary Assessment (EMA) Anwendung zur Untersuchung der Belastungen von Eltern chronisch kranker Kinder (siehe unsere Projekte PedSupport und hear) entstand ein grafisches Einzelitem-Instrument – die Visual Parental Stress Scale (VPSS) – das besonders einfach und kurz ist, und sich damit ideal für wiederholte Messungen in der EMA eignet.
Was bedeutet "elterliche Belastung"?
Elterliche Belastung umfasst alle Anforderungen, die mit der Elternrolle einhergehen – von finanziellen Verpflichtungen über organisatorische Herausforderungen bis hin zur Betreuung eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen (Abidin, 1995). Diese Anforderungen können erheblichen Stress verursachen und das Wohlbefinden der Eltern beeinträchtigen (Lazarus & Folkman, 1984).
Weniger ist manchmal mehr: Einzelitem-Skalen
Derzeit verwendete Instrumente zur Erfassung elterlicher Belastung sind ziemlich umfangreich und zeitintensiv (Abidin, 2010; Fliege et al., 2009; Kölch et al., 2022). Dies erschwert ihren Einsatz bei wiederholten Messungen in Forschung und Praxis.
Eine vielversprechende Alternative zu langen Fragebögen sind Einzelitem-Skalen. Sie sind zeiteffizient, weisen aber dennoch vergleichbare psychometrische Eigenschaften auf (Gräve et al., 2024; Locke et al., 2009). Grafische Items können dabei die Validität solcher Skalen weiter erhöhen (Gabriel et al., 2019).
Last auf den Schultern
Die VPSS nutzt eine eingängige visuelle Metapher: Ein Strichmännchen mit einem zunehmend schwereren Rucksack symbolisiert die subjektiv empfundene Belastung. Diese Darstellung greift das vertraute Bild der "Last auf den Schultern" auf, das tief in der deutschen Sprache und Medienlandschaft verankert ist. Die Multidimensionalität des Konstrukts (u.a. kognitive und emotionale Aspekte) wird zusätzlich durch eine facettenreiche Instruktion abgebildet (Muir et al., 2023).
Die Verständlichkeit der VPSS wurde bereits anhand von 9 kognitiven Interviews überprüft (5 Mütter und 4 Väter chronisch kranker Kinder).
Ziel dieser Studie
Ziel der VIS-PARENT-Studie ist es, die Validität der VPSS an Eltern von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu überprüfen.
Der Start der Datenerhebung ist für den Frühling 2025 geplant.
Projektleitung: Prof. Dr. Nadine Scholten
Projektmitarbeiterin: Elena Shebotinova