Progressions- und Resistenzfaktoren
Hitzeschockproteine
Hitzeschockproteine (HSP) sind stress-induzierte Proteine, die Zellen unter physiologisch ungünstigen Bedingungen schützen. In Tumoren sind HSP in der Regel hochreguliert. Durch Stress wie Chemo- oder Radiotherapie werden sie nochmals zusätzlich induziert und können damit Therapieresistenzen vermitteln.
In der Onkologie sind HSP sowohl Zielstrukturen für pharmakologische Hemmstoffe als auch Biomarker für die Entwicklung eines Tumors. Unsere Arbeiten beschäftigen sich daher mit den zellulären Funktionen in Tumorzellen, zum Beispiel HSP im Ovarialkarzinom. Daneben beschäftigen wir uns aber auch mit der Evaluierung von HSP als Biomarker. Hierbei steht insbesondere HSP27 im Mittelpunkt, das von Tumorzellen ausgeschieden wird (HSP27 Sekretion) und im Blut nachgewiesen werden kann (HSP27 im Blut).
MikroRNA
MikroRNA (miR) sind kleine, regulatorische RNA Spezies mit einer Länge von 19 – 25 Nukleotiden. Eine miR kann an zahlreiche messengerRNAs (mRNA) binden, deren Translation zu Proteinen beeinflussen und somit viele zelluläre Prozesse steuern. Bei Entstehung und Progression von Tumoren sind miR in der Lage unter anderem Zellwachstum, -beweglichkeit und -differenzierung zu kontrollieren. In den meisten Fällen können die zellulären Funktionen einer miR eindeutig tumorsuppressiven oder pro-onkogenen Mechanismen zugeordnet werden. Entsprechend findet sich häufig, dass die Expression dieser miR in Tumorzellen supprimiert bzw. hochreguliert sind. Ein Beispiel für eine tumorsuppressive miR ist miR-1.
Oftmals werden die Expressionsraten der miR auch durch therapeutische Interventionen verändert. Da miR zudem vergleichsweise einfach nachzuweisen und zu quantifizieren sind, eignen sie sich sehr gut als Biomarker für Diagnose, Prognose und Therapieansprechen. Entsprechende Projekte charakterisieren das Vorkommen von miRs in Blut und Tumorgewebe von Krebspatientinnen und -patienten.