Die Kryokonservierung – das Einfrieren von Eizellen, Embryonen, Eierstockgewebe, Hodengewebe und Spermien.
Eizellen können unbefruchtet direkt nach der Follikelpunktion (z. B. bei Social Freezing oder im Rahmen von FertiProtekt), befruchtet am Tag 1 oder als Embryo am Tag 5 eingefroren werden.
Am Universitätsklinikum Bonn wenden wir für die Kryokonservierung von Zellen die Vitrifikation an, da diese Methode mit den höchsten Überlebensraten der Zellen nach Auftau einhergeht.
Bei der Vitrifikation werden die Zellen im Bruchteil einer Sekunde auf -196°C abgekühlt. Durch das ultraschnelle Absenken der Temperatur auf -196°C ist die physikalische Bildung von Eiskristallen, die die Zellen beschädigen könnten, nicht möglich.
Die Vitrifikation als Kryokonservierungsverfahren für Gewebe ist derzeit noch umstritten und wird hauptsächlich in Japan und den USA eingesetzt.
Um Gewebe wie Eierstockgewebe einzufrieren, verwendet man ein als Slow-Freezing bezeichnetes Standard Verfahren. Die reproduktionsmedizinische Abteilung am Universitätsklinikum Bonn war eines der ersten Zentren in Deutschland und Europa, an dem die Kryokonservierung von Eierstockgewebe etabliert wurde. Wir sind stolz, dass wir die älteste Kryobank in Deutschland gemeinsam mit der Reproduktionsmedizin unter dem Dach des Universitätsklinikums in Bonn vereinen können.
Die Lagerungszeit bei minus -196°C ist nicht limitiert und hat nach heutigem Wissensstand keinen Einfluss auf die Qualität der kryokonservierten Zellen und Gewebe, die Lagerung erfolgt in flüssigem Stickstoff bei -196 °C in speziell überwachten und gesicherten Lagertanks.
Um eine sichere und stabile Lagerung Ihrer wertvollen Zellen und Gewebe sicherstellen zu können, haben wir 2019 in neue Kryolagertonnen und ein neues Alarmsystem investiert – zusätzlich erfolgt mehrmals pro Woche eine Kontrolle unserer Kryotanks und der Befüllungsmechanismen durch unsere erfahrenen medizinisch-technischen Assistentinnen.