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Kopf-Hals-Tumorzentrum

HNO OP-SaalDie Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde arbeitet als zertifiziertes Kopf-Hals-Tumorzentrum nach den Qualitätsvorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft.

Als solches verpflichten wir uns nationalen und internationalen Behandlungsstandards und setzen eine individualisierte Tumortherapie um, die Betroffenen alle aktuellen Therapiemöglichkeiten zugänglich macht.

Hierzu bestehen enge Kompetenz- und Kooperationsnetzwerke am UKB. Zudem sind wir Teil des regionalen Zentrums für Integrierte Onkologie (CIO ABCD - Aachen Bonn Köln Düsseldorf), das ein onkologisches Spitzenzentrum nach Kriterien der Deutschen Krebshilfe darstellt.

Wir beraten Sie gerne.

Kopf- und Halskarzinome belegen mit jährlich weltweit 640.000 neu diagnostizierten Fällen den 6. Platz unter den häufigsten Krebsarten. Typischerweise werden diese Karzinome in fortgeschrittenen Stadien mit bereits vorhandenen Tochtergeschwülsten am Hals oder an anderen Stellen im Körper entdeckt. Folglich liegt die 5 Jahresüberlebensrate gemittelt für alle Lokalisationen und Tumorstadien seit vielen Jahren bei knapp unter 50%. Kleine, lokal begrenzte Tumore (z.B. Stimmlippenkrebs) können andererseits mit einer Wahrscheinlichkeit von weit über 90% langfristig geheilt werden.

Histologisch handelt sich es sich in den meisten Fällen um aggressive Plattenepithelkarzinome. In den letzten 20 Jahren zeigt sich eine zunehmende Inzidenz von Virus-assoziierten Oropharynxkarzinomen (humanes Papillomvirus HPV), die sich durch eine günstigere Prognose auszeichnen. Eine abschließende Bewertung im Hinblick auf konkrete Änderungen der Standardtherapie bei diesen oft jüngeren Patienten ohne typisches Risikoprofil (Alkohol- und/oder Tabakmissbrauch) steht jedoch noch aus und ist Gegenstand aktueller Studien.

Die zweite große Gruppe an bösartigen Veränderungen gehen vom lymphatischen Gewebe aus (Lymphome und Leukämien), die sich in etwa 45% der Fälle zuerst im Kopf-Hals-Bereich zeigen. Daneben gibt es eine Vielzahl von selteneren bösartigen Erkrankungen, die vom Drüsengewebe (Speicheldrüsenkarzinome), vom Bindegewebe (Sarkome), vom Nervengewebe, von Knorpel oder Knochengewebe oder der Haut (Melanome, Basaliome) ausgehen können. Ebenso werden Tumore der Nase, der Nasennebenhöhlen und Schädelbasis in unserem Kopf- und Halstumorzentrum behandelt.

Begünstigende Faktoren für Krebsentstehung im Kopf-Hals-Bereich

  • Rauchen
  • Alkohol
  • Schlechte Zahnhygiene
  • Virusinfektionen (humanes Papillomvirus)
  • Staubbelastungen (Hartholzstäube, Asbest)
  • Erbliche Belastung (Lymphome)

Trotzdem bleibt bei einigen Betroffenen und Krebsarten die Ursache ungeklärt, bzw. es lassen sich keine äußeren Faktoren für die Entstehung nachweisen.

Uns stehen zur Erstuntersuchung verschiedenste Winkeloptiken und flexible Endoskope zur Verfügung, um auch kleinste Veränderungen im Rachen oder im Kehlkopfbereich zu entdecken. Für die Halsuntersuchung verwenden wir modernste Ultraschallgeräte. Bei Verdacht auf eine bösartige Erkrankung im Bereich der oberen Luft- und Speisewege erfolgt in den allermeisten Fällen zunächst eine endoskopische Untersuchung mit Probeentnahme in Vollnarkose und eine Schnittbildgebung zur Ausdehnungsbestimmung.

Je nach Tumor-Art und Stadium erfolgt die Therapie in enger Kooperation mit anderen Fachdisziplinen am UKB.
Therapieformen sind:

  • Chirurgie
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie

In unserem Kopf- und Halstumorzentrum wird die individuell beste Therapie oder Therapiekombination in einem wöchentlichen interdisziplinären Tumorboard (Dienstags, 16.45 Uhr), bestehend aus einem Team der Kopf-Hals-Chirurgie (HNO und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie), Strahlentherapie, internistischen Onkologie, Radiologie und Pathologie (ggf. weitere Abteilungen nach Bedarf), festgelegt.

CIO-Tumorboard-Anmeldungen zur Einholung einer Therapieempfehlung sind auch für Externe direkt möglich. Hierzu verwenden Sie bitte folgendes Formular.

Patientenanmeldung für Tumorboards

Die Behandlung von Tumoren des lymphatischen Systems erfolgt in der Regel durch Klinik für Hämatologie und Onkologie des UKB (Direktor: Univ.-Prof. Brossart). Unser interdisziplinäres Tumorboard steht Ihnen auch für externe Anmeldungen und Zweitmeinungen offen. Bei der Therapie von Schädelbasistumoren kooperieren wir interdisziplinär mit der Neurochirurgischen Klinik.

Die besondere Schwierigkeit in der Behandlung dieser bösartigen Veränderungen ist in dem aggressiven und schnellen Wachstum als auch in der Zerstörung von elementaren Funktionen (Sprechen, Atmen und Schlucken) begründet.

Für die Behandlung des Plattenepithelkarzinoms und der meisten anderen Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich stehen mehrere Behandlungsstrategien zur Verfügung. Die operative Therapie steht dabei in der Regel im Vordergrund. Bei der Operation müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

  1. Onkologische Kontrolle: Der Tumor muss vollständig entfernt werden.
  2. Erhaltung von funktionellen Einheiten: Wichtige funktionelle Strukturen zum Sprechen, Schlucken und Atmen, die nicht erkrankt sind, müssen geschont werden, bzw. durch geeignete Wiederherstellungstechniken rekonstruiert bleiben.

So werden zum Beispiel verschiedene Techniken der Kehlkopfteilentfernung, insbesondere minimalinvasive Laserchirurgie, angewendet. Zur Wiederherstellung von funktionellen Einheiten muss manchmal Gewebe verpflanzt werden. Hierzu werden in unserer Klinik sämtliche plastische und mikrochirurgische Verfahren angewendet (z.B. freier Transfer eines Unterarmtransplantates aber auch gestielte Transplantate aus der direkten Umgebung).

Nicht-chirurgische Therapiekonzepte werden am UKB in Form von primärer Strahlentherapie oder als zusätzliche Nachbestrahlung nach erfolgter Tumoroperation angeboten. Diese Therapieoptionen können je nach Erkrankung durch eine medikamentöse Therapie (Chemotherapie) ergänzt werden. Dabei gibt es Medikamente, die die Strahlenwirkung verbessern und andere die Krebszellen abtöten. Im Rahmen von Studien werden in Kooperation mit dem CIO ABCD auch neueste medikamentöse Therapieansätze verfolgt (z.B. zielgerichtete Antikörpertherapien oder Immuntherapien) und Behandlungen angeboten, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Ebenso erfolgt eine palliative Chemotherapie über die Klinik für Hämatologie und Onkologie. Vor einer Strahlentherapie ist regelmäßig eine Zahnsanierung notwendig, die wir in Kooperation mit der Zahnklinik und Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie anbieten.

Im Rahmen unserer wöchentlichen Tumorsprechstunde der HNO-Klinik - immer mittwochs - werden alle unsere Tumorpatientinnen und -patienten in regelmäßigen Abständen untersucht (Anamnese, Spiegelbefund und Halssonographie). Diese Nachsorge findet regelhaft bis 5 Jahre nach Therapieende statt.

Nachsorgeschema:

1.-3. Jahr: alle 3 Monate (ggf. auch 6 wöchige Abstände im 1. Jahr)

4.-5. Jahr: alle 6 Monate

> 5 Jahre: jährlich durch den/die niedergelassene/n Facharzt/Fachärztin (bei Bedarf Überweisung in unsere Hochschulambulanz)

Bei Bedarf besteht jederzeit die Möglichkeit der speziellen phoniatrischen Untersuchung der Sprech- und Schluckfunktion in unserer Sektion für Phoniatrie und Pädaudiologie und ggf. die Einleitung von geeigneten Rehabilitationsmaßnahmen. Darüber hinaus erfahren Betroffene bei sozialrechtlichen Fragen Unterstützung durch unseren Sozialdienst. Im Rahmen des Kopf- und Halstumorzentrums haben Sie jederzeit die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit der Psychoonkologie, der Klinik-Seelsorge und diversen Selbsthilfegruppen.

 
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