Anbindung in unserem sozialpädiatrischen Zentrum
Einige unserer neuen Patient:innen und deren Familien können sich noch nicht vorstellen, was ein SPZ ist und was dort passiert. Viele Fragen stehen plötzlich im Raum, wenn die/der Kinderärztin/Kinderarzt die Überweisung in ein "SPZ" empfiehlt. Was geschieht eigentlich im SPZ und was bedeutet Anbindung? Was kommt auf uns zu?
Wir erläutern Ihnen hier die Abläufe im SPZ, sodass Sie mit Ihrem Kind gemeinsam besprechen können, was auf Sie zukommt und niemand unnötig aufgeregt sein muss.
Anmeldung und erster Besuch
Für die Anmeldung in unserem SPZ müssen Sie einen ausführlichen Anmeldebogen ausfüllen, damit wir erkennen können, wobei Ihr Kind Probleme hat und Unterstützung braucht. Da ihr/e Kinderarzt/-ärztin für das SPZ ein wichtiger Partner ist, muss auch diese/r mit der Überweisung in das SPZ einverstanden sein.
Nachdem wir den Fragebogen erhalten haben, werden wir für Ihr Kind einen Termin für ein Erstgespräch und ev. schon einen Folgetermin suchen.
Erster Termin
Der erste Termin umfasst die ausführliche Erhebung der Vorgeschichte, ein erstes Gespräch und eine ev. die Untersuchung Ihres Kindes. Das Erstgespräch wird je nach Problem oder Fragestellung durch eine/n Arzt/Ärztin oder eine Psychologin geführt. Der Ersttermin dauert meist 1 ½ Std.
Nach dem ausführlichen Gespräch über die Vorgeschichte des Kindes und die Familiensituation erfolgen je nach Bedarf:
- gründliche kinderärztliche, kinderneurologische, physiotherapeutische und psychologische Untersuchung
- Beurteilung des Entwicklungsstandes des Kindes
- psychologische Testverfahren
- krankengymnastische, ergotherapeutische und/oder logopädische Untersuchungen
- Laboruntersuchungen
- EEG (Video-Doppelbild-Ableitung und Langzeit-EEG)
- Weitere Abklärungen wie Ultraschall, Röntgen einschließlich Computertomografie und Kernspintomografie
- Empfehlung zu technischen Untersuchungen wie Testung des Seh- und Hörvermögens
Weitere Termine bei der Sozialberatung können bei Bedarf vereinbart werden.
Wie geht es weiter?
Die Ergebnisse der ausführlichen Untersuchungen werden im interdisziplinären Team besprochen, d. h. die Ärzte und Ärztinnen, Psychologinnen, Physiotherapeutinnen und die Sozialarbeiterin sprechen über die Erkenntnisse. Danach stellen wir gemeinsam für Ihr Kind und Ihre Familie einen ganzheitlichen, individuellen Behandlungsplan auf. Dieser wird mit Ihnen besprochen.
Die Behandlung kann von einem geeigneten Therapeuten an Ihrem Wohnort durchgeführt werden. Wir unterstützen Sie auch bei der Suche nach einem wohnortnahen Therapeuten.
In einem Verlaufsgespräch nach ca. 6-12 Monaten wird mit Ihnen überprüft, ob die Therapie hilfreich ist oder angepasst werden muss. Der Besuch im SPZ soll kein einmaliger Anlass sein. Die Anbindung an unser SPZ soll so lange bestehen bleiben, bis keine Unterstützung mehr benötigt wird.
In unserem SPZ werden viele Kinder mit chronischen Erkrankungen betreut. Das Erleben und die Problematik einer komplexen, bleibenden Erkrankung ist im Verlauf wechselnd. Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die Bewältigung und Verarbeitung in verschiedenen Lebensphasen zu begleiten, durch die individuelle Beratung der Eltern, durch Patientengespräche, sozialrechtliche Unterstützung und Vermittlung von auswärtigen Angeboten.
Vor dem Erreichen des Erwachsenen-Alters wird durch die Transitionssprechstunden die Übernahme der Betreuung durch die Erwachsenen-Ärzte geplant, koordiniert und begleitet.