Spina bifida (MMC)
Donnerstags bieten wir unsere Spezialsprechstunde für Kinder und Jugendliche mit Spina bifida an. Die Sprechstunde wird von PD Dr. Cremer und Oberärztin Dr. Holzwarth geleitet. Hier erfahren Sie Details zum Krankheitsbild und der Behandlung bei uns.
In der Spina bifida-Sprechstunde des Sozialpädiatrischen Zentrums erheben wir neurologische Befunde, verordnen benötigte Hilfsmittel und koordinieren die nötigen medizinischen Kontrolluntersuchungen in anderen Fachabteilungen.
Wann sollten Sie Ihr Kind ärztlich bei uns untersuchen lassen?
- Erstvorstellung: 4-6 Wochen nach Entlassung, bzw. nach der operativen Erstversorgung mit Deckung der Spina bifida, evtl. Shuntimplantation
- im 1. Lebensjahr: alle 3 Monate
- 2.-6. Lebensjahr: alle 6 Monate
- ab 7. Lebensjahr: alle 12 Monate
Die Spina bifida bedeutet einen fehlenden Verschluss des Wirbelbogens über unterschiedlich viele Wirbelkörper. Bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft wird das Neuralrohr, der Vorläufer des späteren Rückenmarks, nicht korrekt gebildet. Dies führt zu einer schweren Anlagestörung des Rückenmarks. Bei der Meningomyelocele (MMC) sind Hirnhaut und Nervengewebe in den offenen Wirbelbogen vorgefallen. Daraus folgt eine meist unvollständige Querschnittlähmung mindestens unterhalb der Höhe der Spina bifida.
Die Spina bifida (offener Rücken) als angeborene Fehlbildung führt zu einer Querschnittlähmung, die oft mit einem Hydrocephalus einhergeht. Auch die Blasen- und Mastdarmfunktion ist beeinträchtigt.
Die Neuropädiatrie bietet Kindern und Jugendlichen mit dieser Fehlbildung eine professionelle Betreuung und Behandlung. Wir bündeln fundiertes Wissen und einen großen Erfahrungsschatz durch die Anbindung zur Geburtshilfe/Pränatalmedizin, die Expertise in der neonatologischen Versorgung von Kindern mit Fehlbildungen und der engen Zusammenarbeit mit der Kinderneurochirurgie und der Neurourologie am UKB.
Schon vor der Geburt können wir werdende Eltern beraten und die betroffenen Kinder von der Neugeborenenzeit bis ins Erwachsenenalter begleiten.
Die Komplexität der Erkrankung erfordert ein hohes Maß an interdisziplinärer Zusammenarbeit. Kinderärzte/Kinderneurologen, Kinderneurochirurgen, Orthopäden, Orthopädietechnikern, Neuro- und Kinderradiologen, Neurourologen, Physiotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeiter arbeiten im besten Fall Hand in Hand.
Damit wir uns ein umfassendes Bild von Ihrem Kind machen können, bitten wir Sie, alle verfügbaren Unterlagen zu den Sprechstundenterminen mitzubringen, wie z.B.
- Gelbes Untersuchungsheft
- Arztbriefe und Laborergebnisse
- Bisherige Hilfsmittel
- Bilder und Befunde früherer Röntgen-/Ultraschall- und MRT-Untersuchungen