Kiefergelenkserkrankungen
Im Rahmen unserer Spezialsprechstunde für Kiefergelenkserkrankungen bieten wir Ihnen die Möglichkeit einer ausführlichen individuellen Untersuchung und Therapie von Erkrankungen des Kiefergelenks. Bereits bei Ihrer ersten Vorstellung führen wir eine ausführliche Befunderhebung, klinische Diagnostik sowie die Planung des weiteren Behandlungsverlaufs durch. Das Ergebnis dieses Termins wird in einem schriftlichen Bericht zusammengefasst, welcher dem Überweiser nach Fertigstellung zugeschickt wird.
Wir bitten Sie zu Ihrer ersten Vorstellung in unserer Sprechstunde die folgenden Unterlagen mitzubringen:
- Zahnärztliche Röntgenbilder, soweit vorhanden, am besten digital
- Evtl. vorhandene MRT und CT Untersuchungen mit CD/DVD und Befund
Nach Abschluss der Untersuchungen stellen wir eine Diagnose Ihrer Kiefergelenksbeschwerden und bieten Ihnen ein breites Spektrum an evidenzbasierten konservativen und operativen Therapien.
Selbstverständlich beraten auch wir Sie nach Voranmeldung gerne persönlich:
Terminvergabe: +49 228 287-22417 oder über unsere Online-Terminvergabe
Die häufigste Ursache für Beschwerden des Kiefergelenks sind muskuläre Kiefergelenksschmerzen. Diese sind in aller Regel auf eine sich wiederholende Aktivität der Kaumuskulatur durch Knirschen oder Pressen der Zähne - insbesondere nachts - zurückzuführen. Diese Problematik wird als „Bruxismus“ bezeichnet und kommt bei etwa 10 bis 20% der Bevölkerung vor, wird allerdings oft nicht bewusst bemerkt. Die Ursache des Bruxismus ist nach heutiger Ansicht häufig auf eine fehlerhafte Stressbewältigung zurückzuführen, welche zu einer schmerzhaften Überlastung der Muskulatur sowie anschließend der Zähne, des Zahnhalteapparates, der Zahnhartsubstanz sowie des Kiefergelenks kommen kann.
Bei muskulären Problemen kann häufig eine Beschwerdeverbesserung mittels einer Kombination aus Schienen- und Physiotherapie erreicht werden. Besonders hilfreich ist hierbei auch das Erlernen einer suffizienten Stressbewältigungsstrategie, wie z.B. das Erlernen von Entspannungstechniken (Yoga, autogene Muskelentspannung nach Jacobson etc.).
Neben den muskulären Kiefergelenksbeschwerden kann es auch zu Beschwerden im eigentlichen Kiefergelenk kommen. Diese können z.B. auf eine Verlagerung des Diskus (Zwischengelenksscheibe aus Knorpel) des Kiefergelenks zurückzuführen sein. Alternativ können auch Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis (Rheuma) oder Psoriasis (Schuppenflechte) zu einer schmerzhaften Entzündung und langsamen Zerstörung des Kiefergelenks führen. In diesen Fällen ist oft eine operative Therapie hilfreich, um die Beschwerden zu lindern und die weitere Zerstörung des Gelenks zu umgehen.
In manchen Fällen kommt es nach der weiten Mundöffnung oder Gähnen dazu, dass der Mund nicht wieder unkompliziert geschlossen werden kann (Kiefergelenksluxation). Neben einer notfallmäßigen Behandlung in unserer Ambulanz oder außerhalb der Öffnungszeiten in unserem Notfallzentrum, kann bei wiederholtem Auftreten einer Kiefergelenksluxation auch eine operative Therapie zur Verbesserung des Mundschlusses hilfreich sein.
Bei manchen Patienten zeigt sich im Verlauf des Wachstums, aber auch nach Wachstumsabschluss eine langsame, aber stetige Bissveränderung. Diese kann z.B. durch eine sog. kondyläre Resorption oder eine kondyläre Hyperplasie ausgelöst werden. Unsere Klinik verfügt hier über eine jahrelange Erfahrung in der Behandlung dieser Erkrankungen. Je nach Befund kann der voranschreitende Verlauf durch eine operative Therapie beendet werden. Eventuelle Fehlstellungen von Ober- und Unterkiefer werden im Verlauf in Zusammenarbeit mit unserer Spezialsprechstunde für Dysgnathie fächerübergreifend behandelt.
Bei Verlagerungen des Diskus (Zwischengelenksscheibe aus Knorpelgewebe), muskulären Fehlfunktionen oder auch bei einer starken Zerstörung des Kiefergelenks sowie knöchernen Abweichungen des Unterkiefers kann es zu einer deutlichen Einschränkung der Mundöffnung kommen. Je nach Ursache verfügt unsere Klinik über ein breites Repertoire an Therapieoptionen die angefangen von der Kiefergelenksspülung bis hin zum Gelenkersatz durch patientenspezifische Kiefergelenksendoprothesen reichen.
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