ADHS im Erwachsenenalter
Die Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), mit den Hauptsymptomen Unaufmerksamkeit, Impulsivität oder Hyperaktivität ist wurde lange als eine auf die Kindheit beschränkte Störung betrachtet. Inzwischen ist bekannt, dass ADHS bei 50-80 % der Betroffenen in das Erwachsenenalter in unterschiedlicher Schwere und Symptomausprägung persistieren kann und mit weiteren psychischen wie somatischen Erkrankungen assoziiert ist. Sie ist mit ist mit einer Prävalenz von 2,5 % sogar eine häufige auftretende Erkrankung. ADHS ist maßgeblich durch genetische Risiken und frühe Umwelteinflüsse mit Auswirkung auf die Gehirnentwicklung bedingt. Auf individueller Patientenebene finden sich jedoch ätiopathogenetisch, klinisch, neuropsychologisch und auf die Befunde der Hirnbildgebung bezogen unterschiedliche Profile.
Leitung
Stellvertretung
Arbeitsgebiete / Methoden
Ziel der FG ist es auf der Grundlage neuer Erkenntnisse zur Entstehung der Symptome in einem translationalen – idealerweise personalisierten - Ansatz innovative Therapieansätze zu entwickeln und den Patienten so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen.
Die Hauptmethoden, die in der translational angelegten FG verwendet werden sind: genetische Biomarkerforschung, multimodale zerebrale Bildgebung (v.a. funktionelle MRT), neuronale Stimulationsmethoden (z.B. Wechselstromstimulation), klinisch-pharmakologische und nicht-pharmakologische Studien (Psychotherapie), digitalisierte Medizin, symptombasierte Grundlagenforschung in der virtuellen Realität.
Aktuelle Projekte:
- Metaanalyse zum Vergleich pharmakologischer und nicht-pharmakologischer Behandlung bei ADHS, Award ID: NIHR203035
- Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF): Klinische Studie zur evidenz-basierten, stufenweisen Versorgung von ADHS bei älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen (ESCAlate). Förderkennzeichen: 01EE1408D (2015 – 2021)
- BMBF: AwareMe - Unterstützung des Selbstmanagements für Patienten mit psychischen Verhaltensstörungen. Förderkennzeichen: V5IKM052 (04/17 – 09/21)
- BMBF: Mobiles System zur ADHS Therapie mittels Transkranieller Elektrischer Neurostimulation (Attention). Förderkennzeichen: 13GW0273F (01/19 – 01/22)
- MEDICE: Multimodal adult ADHD assessment by means of Virtual Reality
- BONFOR, Instrument 2: VR-based and eyetracking-assisted attention refocusing training for ADHD patients
- Kognitives Training bei der ADHS (Prof. Lux)
- Multisensorische Integration – eine funktionelle MRT-Studie (PhD Projekt M. Schulze)
- Wirkung von körperlicher Aktivität auf ADHS (PostDo Dr. Mehren)
Kooperationen international
- Psychiatric Genetic Consortium (PGC ADHD)
- Donders Institute for Brain, Cognition, and Behavior and the University of Groningen (PhD Project on Emotion Regulation in ADHD, Pieter Hoekstra)
- ENIGMA
- University of Melbourne, Prof. Dr. Dave Coghill (Fmfc Chair of Developmental Mental Health)
Mitgliedschaften
- https://eunethydis.eu/
- https://www.adhd-federation.org/about-us/board.html (Prof. Philipsen Gründungsmitglied)
- https://adhs-deutschland.de/Home.aspx (Prof. Philipsen wissenschaftlicher Beirat)
- https://www.zentrales-adhs-netz.de/
Mitglieder der Forschungsgruppe
Ärzte:
- Prof. Dr. A. Philipsen
- Dr. Markus Kölle
- Dr. Behrem Aslan
- Dr. Alexandra Lam
- Dr. Sarah Mackert
- Dr. Helena Rosen
Psychologen:
- Prof. Dr. S. Lux
- Dr. A. Mehren
- Dr. Niclas Braun
- Kyra Kannen
- Marcel Schulze
- Benjamin Selaskowski
- Annika Wiebe