Chronische Depression erfolgreich behandeln
Leiden Sie an längerdauernder, chronischer Depression?
Depressive Erkrankungen verlaufen bei einem Drittel aller Fälle chronisch. Diese chronische Depression wird auch als persistierende depressive Störung (PDD) bezeichnet. Oft haben Betroffene bereits mehrere Therapien im Verlauf des Lebens erhalten, die nicht ausreichend Wirkung gezeigt haben.
Die klinische Studie "ChangePDD" soll dazu beitragen, die Psychotherapie chronisch depressiver Patient*innen zu verbessern. Sie hilft, unser Wissen über die Wirkweise von Psychotherapien zu erweitern, um eine Anpassung der Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse zu ermöglichen.
Ziel ist es, bei Patient*innen mit chronischer Depression, die auf andere Therapieversuche bisher nicht ausreichend angesprochen haben, die Wirksamkeit zweier Therapieverfahren („BA“ und „CBASP“) miteinander zu vergleichen.
Bei Teilnahme erhalten Sie ein modernes psychotherapeutisches Therapieprogramm von einem eigens dafür geschulten Behandlungsteam.
Zudem leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur langfristigen Verbesserung der Behandlung chronischer Depression. Melden Sie sich gerne bei Interesse!
Sie erwartet eine 10-wöchige stationäre Behandlung an der Uniklinik Bonn, mit einem der beiden spezifischen Behandlungsprogramme.
Anschließend folgen 6 Wochen ambulante Behandlung durch eine Gruppentherapie.
Zwölf Monate später werden wir Sie zu einer Nachbefragung einladen. In regelmäßigen Abständen erfolgen zudem Studienvisiten, in welchen Sie u.a. zu Ihren Symptomen und Wohlbefinden befragt werden.
Behavioral Activation (BA)
BA ist eine Therapieform der etablierten kognitiven Verhaltenstherapie mit Schwerpunkt auf Verhaltensaktivierung. Sie unterstützt effektiv bei der Bewältigung von Depressionen, indem sie positive Aktivitäten fördert und neue Handlungsstrategien entwickelt.
Cognitive Behavioral System of Psychotherapy (CBASP)
CBASP ist speziell für die Behandlung chronischer Depressionen konzipiert. Es vereint Ansätze aus verschiedenen Psychotherapien und legt dabei besonderen Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen.
Sie können sich sehr gerne bei uns mit dem Wunsch melden, an der Studie teilzunehmen. Bitte teilen Sie uns hierzu eine Telefonnummer mit, unter der wir Sie erreichen können.
In einem ersten telefonischen Gespräch stellen wir fest, ob Sie für unsere Studie geeignet sind.
Ansprechpartner
Koordination:
- Jacob Millerowski
- Luk Eldem
Leitung am Standort Bonn:
- Frau Prof. Philipsen
- Frau Prof. Lux (stellv. Leitung)
Kontakt
E-Mail: Enable JavaScript to view protected content.
Telefon: + 49 (0)228/ 287 15577
Ziel dieser Studie ist es, bei Patient*innen mit persistierender Depression, die auf andere Therapieversuche bisher nicht ausreichend angesprochen haben, die Wirksamkeit eines spezifisch für diese Erkrankung entwickelten neueren Therapieverfahrens (genannt ‚CBASP’) mit einer bereits etablierten Psychotherapie (genannt ‚BA’) zu vergleichen.
Mit dieser klinischen Studie soll daher die primäre Forschungsfrage beantwortet werden, welche der beiden therapeutischen Ansätze wirkungsvoller in der Patient*innengruppe der persistierend depressiv Erkrankten ist. Moderatoranalysen werden darüber hinaus Aufschluss geben, ob Kindesmisshandlung in der Vorgeschichte sowie die BDNF-Methylierung einen Einfluss auf eine differentielle Wirksamkeit der Verfahren haben. Hinsichtlich der Mediatorenanalysen werden wir untersuchen, ob eine Symptomverbesserung durch eine positive Veränderung der interpersonellen Probleme bei CBASP sowie einer Erhöhung der Aktivität bei BA erklärt werden kann. Eine Follow-Up Untersuchung 48 Wochen nach Ende der Behandlung wird zudem Ergebnisse hinsichtlich der Nachhaltigkeit und langfristigen Wirksamkeit beider Behandlungen liefern.
Schließlich wird das gesundheitsökonomische Potential beider Interventionen mittels Kosten-Nutzen-Analysen untersucht, um gesundheitspolitisch wichtige Informationen hinsichtlich ökonomischer Aspekte der Implementierung beider Ansätze in die Routineversorgung zu bieten. Daher birgt diese klinische Studie das Potential, die enorme Bürde dieser schweren und kostenintensiven Erkrankung zu reduzieren und die psychische Gesundheit zu verbessern. Darüber hinaus können Moderatoren- und Mediatorenanalysen wichtige Anhaltspunkte für personalisierte Behandlungsentscheidungen bei persistierend depressiv erkrankten Patient*innen bieten.
Weiterführende Links
Diese Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.