Multimodal adult ADHD assessment by means of Virtual Reality
ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine der häufigsten psychischen Störungen, zu deren Hauptsymptomen Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit zählen. Die Diagnose dieser Störung erfolgt hauptsächlich durch Befragung der Patienten und ggf. Angehörigen und eine darauf aufbauende Verhaltens- und Problemanalyse. Gelegentlich werden ergänzend neuropsychologische Testverfahren angewendet, um Aufschlüsse über kognitive Defizite zu erhalten. Hierbei besteht allerdings das Problem einer relativ geringen ökologischen Validität. Die meisten derzeit existierenden neuropsychologischen Testverfahren basieren auf abstrakten Aufgaben, die wenig realitäts- und alltagsnah sind.
Eine mögliche Lösung für dieses Problem könnte Virtual Reality (VR) bieten. Mit dieser Technologie kann eine dreidimensionale, immersive und interaktive Umgebung simuliert werden, in der eine realitätsnahe Testung möglich ist. Das Ziel dieses von der MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co.KG geförderten Drittmittelprojektes besteht darin, ein standardisiertes, ökologisch valides, multimodales Diagnose-Instrument für ADHS im Erwachsenenalter auf Basis von VR zu implementieren. Dazu wird aktuell ein virtueller Seminarraum entwickelt, in welchem die Versuchsperson eine virtuelle neuropsychologische Aufgabe löst, währenddessen innerhalb des Seminarraums verschiedene visuelle und auditorische Ablenkungen stattfinden. Auf diese Weise soll die Aufmerksamkeitsleistung bzw. Ablenkbarkeit von ADHS-Patienten und gesunden Kontrollprobanden in mehreren aufeinanderfolgenden Studien verglichen werden. Während der Aufgabenbearbeitung im virtuellen Seminarraum werden zusätzlich Eye-Tracking und EEG-Daten erhoben. Somit können ADHS-spezifische Auffälligkeiten auf behavioraler, elektrophysiologischer und okulomotorischer Ebene gemessen werden, um eine multimodale Diagnostik zu ermöglichen.
Principal Investigators:
Dr. Niclas Braun (Enable JavaScript to view protected content.)
Prof. Dr. Alexandra Philipsen
Weitere Projektbeteiligte Forscher am Universitätsklinikum Bonn:
Prof. Dr. Silke Lux
Annika Wiebe