Zwangsstörungen
Für eine Online-Befragung zur Versorgungssituation und zum Hilfesuchverhalten von Menschen mit Zwangsstörung suchen wir noch Teilnehmer*innen: https://www.soscisurvey.de/ocdstudy/
Die Spezialambulanz Zwangsstörungen an der Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie steht als ein zentraler Ansprechpartner für Behandlung suchende Menschen mit Zwängen zur Verfügung. Sie werden von unserem interdisziplinären Team aus Ärzt*innen und Psycholog*innen betreut. Unser Behandlungsangebot orientiert sich an aktuellen und wissenschaftlich begründeten Leitlinien.
Behandlungsangebot für Menschen mit Zwangsstörungen
Auf der Grundlage einer umfangreichen Diagnostik informieren und beraten wir zu den geeigneten ambulanten, teil- und vollstationären Therapiemöglichkeiten in unserer Klinik. Die Spezialambulanz bietet für ambulante Patient*innen folgende Behandlungsmöglichkeiten an:
Diagnostik
Eine fundierte Diagnostik der Zwänge und von möglichen Begleiterkrankungen bildet die Grundlage für eine optimale Behandlungsplanung.
Verhaltenstherapie
In unserer Spezialambulanz für Menschen mit Zwangsstörungen bieten wir ambulante Therapiegruppen an, die kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtet sind und insgesamt 25 wöchentlich stattfindende Sitzungen umfassen (Mi., 15:00-17:00 sowie Do., 16:00-18:00). In den ersten fünf Sitzungen werden Grundlagen vermittelt, Ursachen und aufrechterhaltende Mechanismen der Erkrankung besprochen, Ziele definiert und gemeinsam hergeleitet, wie Zwänge am wirkungsvollsten behandelt werden können. Eine breite Studienbasis zeigt, dass Expositionen mit Reaktionsmanagement in der Therapie von Zwangsstörungen den wichtigsten methodischen Ansatz darstellen. Ziel der Expositionen ist es, bewusst Situationen aufzusuchen, die üblicherweise Zwänge auslösen würden, das etablierte Zwangsverhalten jedoch nicht auszuführen, sondern aufkommende unangenehme Gefühle funktional und nachhaltig bewältigen zu lernen. Der Hauptfokus der Gruppentherapie liegt entsprechend darauf, Expositionen vor Ort durchzuführen sowie in Form von „Hausaufgaben“ detailliert vor- und nachzubesprechen. Der Austausch mit anderen Betroffenen wird dabei oft als motivierend und entlastend erlebt. Um einen geschützten Behandlungsrahmen zu bieten, ist das Gruppensetting geschlossen. Ein Einstieg in einen neuen Gruppenzyklus ist ca. alle 6 Monate möglich.
Medikamente
Hinsichtlich der medikamentösen Therapie von Zwangsstörungen haben sich selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) bewährt. In einem ausführlichen Arztgespräch kann eine genaue Medikation besprochen und geplant werden.
Unterstützung für Angehörige
Angehörige und Helfer*innen von zwangserkrankten Menschen erleben häufig eine starke Unsicherheit im Umgang mit den Zwängen. Dies geht oft mit starkem Leiden einher. In regelmäßigen Abständen laden wir daher zu einer Veranstaltung für Angehörige ein. Grundlegendes Wissen zur Entstehung von Zwängen und Empfehlungen zum Umgang mit Betroffenen werden vorgestellt. Es besteht viel Raum für eigene Fragen und persönliche Beispiele.
Weitere Informationen
In der Rubrik Krankheitsbilder können Sie sich u.a. über Zwangsstörungen informieren. Weitere hilfreiche Informationen zur Zwangsstörung und deren Behandlung finden sich auch auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. (www.zwaenge.de).
Kontakt
Bei Interesse an unseren Therapiegruppen wenden Sie sich bitte telefonisch oder per Email an Frau Dr. Katharina Bey (Tel.: +49 228 287-16859, mit AB; Enable JavaScript to view protected content.). Bei Fragen bezüglich der Medikation oder Interesse an einer (teil-)stationären Aufnahme vereinbaren Sie bitte einen Termin in unserer Psychiatrischen Institutsambulanz (Tel.: +49 228 287-15732).
Weitere Informationen zu unserer Spezialambulanz für Zwangsstörungen finden Sie in unserem Flyer.