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Psychotherapie

Psychotherapie ist immer auf den einzelnen Menschen individuell zugeschnittene Therapie. In unserer Klinik werden eine Reihe wissenschaftlich anerkannter und klinisch bewährter Verfahren angeboten. Über die Auswahl bzw. die Kombination der unten genannten Verfahren entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Behandlungsteam.

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Die Interpersonelle Psychotherapie (IPT) stellt ein außerordentlich effektives Therapieverfahren dar, das speziell auf die Behandlung von Depressionen zugeschnitten und deren Wirksamkeit vielfach nachgewiesen wurde. Die IPT erklärt eine depressive Störung als multifaktoriell bedingte Erkrankung, die sich stets in einem zwischenmenschlichen und psychosozialen Kontext entwickelt. Der hauptsächliche Fokus berücksichtigt nicht nur den Einzelnen, sondern sein gesamtes Bezugssystem. Aus diesem Grund setzt die therapeutische Arbeit an den aktuellen Lebensbezügen des Patienten an, die im Zusammenhang zur depressiven Episode stehen (z.B. Einsamkeit/soziale Defizite, zwischenmenschliche Konflikte, Rollenveränderungen z.B. im Rahmen von Mutterschaft oder Pensionierung, Trauer und Verluste). Neben der emotionalen Bearbeitung der interpersonellen Probleme und der Vermittlung sozialer Fertigkeiten zur Bewältigung der Schwierigkeiten, wird der konstruktive Umgang und die Reduzierung depressiver Symptome durch die Vermittlung wirkungsvoller Strategien erreicht. Spezifische interpersonelle Techniken (z.B. Kommunikationsanalysen) wie auch Techniken anderer Therapieschulen (z.B. Rollenspiele) werden eingesetzt und haben sich in der empirischen Überprüfung als erfolgreich erwiesen.

Die IPT wird als Einzel- und als Gruppentherapie durchgeführt. Sie hat einen strukturierten, edukativen (d.h. erklärenden) und übungsorientierten Charakter und basiert auf der aktiven Mitarbeit des Patienten (eigenständiges Erarbeiten von Materialen, Hausaufgaben zur Übung und Verfestigung erlernter Strategien).

Die Schematherapie nach Jeffrey E. Young stellt eine Erweiterung der Verhaltenstherapie dar und integriert daneben Erkenntnisse und Techniken der psychodynamischen, bindungstheoretischen und gestalttherapeutischen Konzepte. Damit ist sie zu einem psychotherapeutischen Verfahren geworden, das bewältigungs- und klärungsorientierte Elemente miteinander verbindet und gleichzeitig die therapeutische Beziehung als zentralen Baustein des therapeutischen Prozesses auffasst.

Im Zentrum dieser Therapieform stehen die sog. Schemata, die in der Kindheit entstehen und sich wie ein roter Faden durch das Leben eines Menschen ziehen. Ein Schema betrifft sowohl die eigene Person selbst als auch die Beziehung zu anderen Menschen. Es hat seinen Ursprung oft in Kindheit und Jugend und kann sich über das ganze Leben weiterentwickeln.

Schemata sind als Gedächtnisstruktur eines breiten durchdringenden Themas oder Musters konzipiert, ein Ganzes, welches Körperreaktionen, Körperempfindungen, Emotionen und Kognitionen, insbesondere bildhafte Vorstellungen und episodische Erinnerungen, repräsentiert und sich letztendlich im Verhalten niederschlägt.

In der Therapie wird mit verschiedenen kognitiven und erlebnisnahen Techniken daran gearbeitet, die hinderlichen Schemata, die an der Ausbildung oder Aufrechterhaltung einer psychischen Erkrankung beteiligt sind, zu entlarven und so zu verändern, dass sich Denken, Erleben und Verhalten nachhaltig zum Positiven verändern.

Die kognitive Verhaltenstherapie geht von der Erkenntnis aus, dass Gefühle maßgeblich durch automatische Gedanken und überdauernde Einstellungen verursacht werden. Durch selbstschädigende, irrationale Überzeugungen wie z.B. dem Katastrophisieren („Das wird alles schief gehen“) oder dem Schwarz-Weiß-Denken („Wenn ich das nicht schaffe, bin ich ein Versager“) entwickelt sich ein negatives Selbstbild, das die Entstehung einer psychischen Störung begünstigen kann. Ziel der Therapie ist es, diese irrationalen, ungesunden Gedanken und Einstellungen zu verändern. In der Therapie werden diese Denkmuster und Einstellungen bewusst gemacht und deren Entstehung in der Biographie des Patienten geklärt. Mithilfe der kognitiven Umstrukturierung werden diese Einstellungen hinterfragt, überprüft und neue hilfreichere Strategien und Denkmuster erarbeitet. So könnte bei einer misslungenen Prüfung der problematische Gedanke „Ich bin zu nichts imstande“ durch hilfreiche entlastende Gedanken wie „Diese Prüfung war besonders schwer“ oder „Ich hatte keinen guten Tag“ ersetzt werden.

Neben der Bearbeitung der Denkmuster werden in der kognitiven VT auch konkrete Verhaltenstechniken erlernt. Die Grundannahme besteht darin, dass Verhalten erlernt wurde und daher auch wieder verlernt werden kann. Eingesetzt werden Übungen zur sozialen Kompetenz (z.B. selbstsicheres Auftreten, „Nein“ sagen, Wünsche äußern, sein Recht durchsetzen, Gefühle äußern, Kontakte knüpfen), Selbstsicherheitstrainings, Entspannungsverfahren und Konfrontationsverfahren zum Abbau von Ängsten und Zwängen.

Die gute Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie ist wissenschaftlich vielfach belegt. Sie hat sich besonders in der Behandlung von Depressionen und Ängsten sehr bewährt. Aber auch andere Störungsbilder können erfolgreich mit diesem Therapieverfahren behandelt werden. Aufgrund der hohen Wirksamkeit zählt die Verhaltenstherapie zu den von den Krankenkassen anerkannten Therapieverfahren und die Kosten der Therapie werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Bisher sind länger dauernde Depressionen von den Klinikern als weitestgehend behandlungsresistent in Hinblick auf die üblichen psychotherapeutischen Interventionen betrachtet worden. Seit einiger Zeit hat sich das Behandlungsangebot der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKB um das "Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy" CBASP erweitert.

Das CBASP ist das einzige Psychotherapieprogramm weltweit, das speziell zur Behandlung der länger dauernden Depression entwickelt worden ist und sich als wirksam erwiesen hat. In Kombination mit einer medikamentösen Behandlung stellt CBASP die eindeutig erfolgversprechendste Therapie bei länger dauernder Depression bereit! Bei diesem in den USA entwickelten, manualisierten Verfahren müssen Therapeuten sehr spezifische Kompetenzen erworben haben. Psychotherapeuten der Klinik gehören zu den ganz wenigen zertifizierten Behandlern in Deutschland.

Das CBASP grenzt sich mit seinem innovativen Psychotherapieansatz von den üblicherweise zum Einsatz kommenden psychodynamischen, verhaltenstherapeutischen und verstärkungstheoretisch-interpersonellen Psychotherapieverfahren als schulenübergreifende Psychotherapie deutlich ab. So wird im chronischen Leidenszustand der Patienten auch der Schlüssel für eine Verhaltensänderung abgeleitet, denn jedes Verhalten, das zur Entlastung von chronischem Stress führt, kann verstärkt werden, wenn der Therapeut aufmerksam ist und dem Patienten hilft zu erkennen, welches Verhalten zu einer Abnahme der Beschwerden geführt hat. In der Behandlung lernen die Patienten, sich selbst in ihrer Beziehung zur Umwelt als Akteur wahrzunehmen und ihr soziales Verhalten so zu verändern, dass sie häufiger das erreichen, was sie möchten. Hierdurch erleben sie weniger Hilflosigkeit in zuvor stressauslösenden Situationen.

Die Behandlung erfolgt in Bonn in zwei Phasen: Die stationäre Behandlungsphase beinhaltet die Einstellung auf eine stabile psychotrope Medikation sowie die Vorbereitung auf die eigentliche Psychotherapiephase. Die Psychotherapiephase erfolgt ambulant.

Das Verfahren ist neuartig und innovativ. Es gehört daher noch nicht zu den Verfahren der sogenannten Richtlinien-Psychotherapie. Daher ist die Kostenerstattung für gesetzlich Versicherte nicht automatisch gesichert, bei Patienten mit Krankenversicherung zur Chefarztbehandlung entstehen dagegen erfahrungsgemäß keine Probleme.

Im Rahmen von klinischen Studien wird die ambulante Behandlung mit CBASP im Moment nicht angeboten.

 
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