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Okzipitale Nervenstimulation (ONS)

Die Okzipitale Nervenstimulation (ONS) ist eine neuromodulatorische Therapie, die vor allem zur Behandlung von chronischen Kopfschmerzen, insbesondere von Clusterkopfschmerzen und Migräne, eingesetzt wird. Sie basiert auf der Stimulation der Nerven im Bereich des Nackens, insbesondere des okzipitalen Nervs, um die Schmerzwahrnehmung zu modulieren und die Schmerzintensität zu reduzieren. Die ONS hat sich als vielversprechend bei Patienten erwiesen, die auf andere Behandlungsansätze wie Medikamente oder Verhaltensmaßnahmen nicht ausreichend ansprechen.

Stereotaktische Funktionelle Neurochirurgie OpFunktionsweise der Okzipitalen Nervenstimulation

Die okzipitalen Nerven sind die Nerven, die an der Hinterseite des Kopfes (im Bereich des Nackens) verlaufen und Informationen über Schmerzempfindungen aus dem Kopf- und Nackenbereich an das Gehirn weiterleiten. Eine okzipitale Nervenstimulation erfolgt durch die Implantation von Elektroden in der Nähe dieser Nerven. Die Elektroden sind mit einem Implantat (Stimulator) verbunden, der elektrische Impulse abgibt, um die Aktivität der Nerven zu modulieren.

Ziel der Stimulation ist es, die Schmerzsignale, die von den okzipitalen Nerven in das Gehirn gesendet werden, zu blockieren oder zu verändern. Dies kann zu einer Schmerzlinderung oder einer Reduktion der Schmerzintensität führen. Es wird vermutet, dass die Stimulation neurochemische Veränderungen im Gehirn und im Schmerzverarbeitungssystem hervorruft, was die Schmerzwahrnehmung hemmt.

Indikationen für die Okzipitale Nervenstimulation

ONS wird in der Regel bei Patienten mit chronischen Kopfschmerzen eingesetzt, die auf andere Behandlungen wie Medikamente oder physikalische Therapien nicht ansprechen. Zu den Hauptindikationen gehören:

  1. Clusterkopfschmerzen:
    • Clusterkopfschmerzen sind sehr schmerzhafte, wiederkehrende Kopfschmerzattacken, die häufig hinter einem oder beiden Augen auftreten. Sie sind oft mit autonomischen Symptomen wie tränenden Augen und verstopften Nasenlöchern verbunden. ONS kann in vielen Fällen eine signifikante Linderung der Schmerzsymptome bieten.
  2. Migräne:
    • ONS wird auch bei therapieresistenter Migräne eingesetzt, besonders bei Patienten, die mit traditionellen Medikamenten nicht ausreichend behandelt werden können oder unter zu starken Nebenwirkungen leiden.
  3. Chronische Nackenschmerzen und -kopfschmerzen:
    • Bei einigen Patienten mit chronischen Nackenschmerzen oder Spannungskopfschmerzen kann ONS helfen, indem die Schmerzweiterleitung durch den okzipitalen Nerv moduliert wird.
  4. Andere neuropathische Schmerzsyndrome:
    • Bei bestimmten anderen neuropathischen Schmerzerkrankungen, bei denen Nerven im Kopf- und Nackenbereich beteiligt sind, kann ONS ebenfalls als Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Ablauf der Behandlung

  1. Testphase (Trial-Phase):
    • Wie bei vielen neuromodulatorischen Verfahren wird auch bei der okzipitalen Nervenstimulation zunächst eine Testphase durchgeführt. Dabei werden temporäre Elektroden auf die Haut im Bereich des Nackens aufgebracht, um die Reaktion des Patienten auf die Stimulation zu testen.
    • Während dieser Phase kann der Patient den Stimulator für einige Tage tragen und die Stimulationseinstellungen (Intensität, Frequenz, Dauer) anpassen. Ziel ist es, die optimale Stimulationseinstellung zu finden und zu prüfen, ob eine ausreichende Schmerzlinderung erreicht wird.
  2. Implantation des permanenten Systems:
    • Wenn die Testphase erfolgreich ist und eine signifikante Schmerzlinderung erzielt wird, wird das permanente Stimulationssystem implantiert.
    • Dies erfolgt in einem minimalinvasiven chirurgischen Eingriff. Dabei werden Elektroden in der Nähe der okzipitalen Nerven im Nackenbereich platziert. Der Stimulator (eine kleine Batterieeinheit) wird üblicherweise unter der Haut im Bereich des Schädels oder in der Nähe des Schlüsselbeins implantiert.
    • Nach der Implantation wird das System erneut getestet und programmiert, um die richtigen Stimulationsparameter zu finden.
  3. Nachsorge und Anpassung:
    • Nach der Implantation des Stimulators müssen regelmäßige Kontrollen und Anpassungen der Stimulationsparameter vorgenommen werden, um die optimale Schmerzlinderung zu erreichen.
    • Der Patient kann den Stimulator selbst steuern, indem er ein externes Programmiergerät verwendet, mit dem er die Intensität der Stimulation nach Bedarf anpassen kann.

Vorteile der Okzipitalen Nervenstimulation

  • Langfristige Schmerzlinderung: Viele Patienten berichten von einer langfristigen Schmerzlinderung oder zumindest einer Reduktion der Schmerzintensität, was zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität führt.
  • Minimale Invasivität: Der Eingriff zur Implantation des Stimulators ist in der Regel relativ minimalinvasiv und erfordert keine umfangreiche Operation.
  • Reduzierung des Medikamentenverbrauchs: Die okzipitale Nervenstimulation kann den Bedarf an Schmerzmitteln, insbesondere an Opioiden, verringern, was nicht nur die Lebensqualität steigert, sondern auch das Risiko von Nebenwirkungen und Suchtpotenzial reduziert.
  • Anpassungsfähigkeit: Der Patient kann die Stimulation bei Bedarf anpassen, um auf Veränderungen der Schmerzintensität oder der Symptome zu reagieren.

Langfristige Perspektiven

Die okzipitale Nervenstimulation hat sich in vielen klinischen Studien und bei zahlreichen Patienten als eine effektive Methode zur Behandlung von chronischen Kopfschmerzen, insbesondere Clusterkopfschmerzen und Migräne, etabliert. In den meisten Fällen bietet die Therapie eine langfristige Schmerzlinderung, die mit einer Verbesserung der Lebensqualität einhergeht. Sie kann eine wirksame Alternative zu Medikamenten sein, insbesondere bei Patienten, die unter den Nebenwirkungen oder der Unwirksamkeit von Schmerzmitteln leiden.

Allerdings ist nicht jeder Patient ein geeigneter Kandidat für diese Therapie, und der Erfolg der Behandlung kann variieren. Es ist wichtig, dass eine umfassende medizinische Abklärung und eine gründliche Auswahl der Patienten erfolgen.

Fazit

Die okzipitale Nervenstimulation bietet eine vielversprechende und effektive Behandlungsoption für Patienten mit chronischen Kopfschmerzen, insbesondere bei Clusterkopfschmerzen und Migräne, die nicht auf traditionelle Therapien ansprechen. Sie ist minimalinvasiv, bietet langfristige Schmerzlinderung und kann den Bedarf an Schmerzmitteln verringern. Wie bei jeder invasiven Behandlung sind jedoch sorgfältige Auswahl und Überwachung erforderlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen und mögliche Risiken zu minimieren.

 
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