Forschung
Prof. Dr. Olga Golubnitschaja
Stellvertretende Habilitationskommission Vorsitzende der Medizinischen Fakultät
Editor-in-Chief EPMA J. Springer-Nature, (IF 8.836, CiteScore 11.3) https://www.springer.com/journal/13167
Editor-in-Chief “Advances in Predictive, Preventive and Personalised Medicine”, https://www.springer.com/series/10051
Präsidentin der “European Association for Predictive, Preventive and Personalised Medicine” (EPMA, Brüssel), www.epmanet.eu
Kontakt:
E-Mail: Enable JavaScript to view protected content.
Tel: +49 228 287-15982
Schwerpunkte und laufende Projekte
- Prädiktivdiagnostik in onkologischen Krankheiten, Diabetes, kollateralen Pathologien und Krankheitsprädispositionen
- Gezielte primäre (z. B. suboptimale Gesundheitskonditionen wie primäre vaskuläre Dysregulation) und sekundäre Prävention (z. B. Metastasen-Entwicklung in onkologischen Krankheiten)
- Personalisierte Behandlungsalgorithmen (Leberkarzinome, Augenkrankheiten etc.)
- Entwicklung mathematischer Modelle in Prädiktivdiagnostik (Kooperationspartner: Prof. Dr. Martin Hofmann-Apitius, Prof. Dr. Holger Fröhlich, Fraunhofer Institut, Bonn)
- Innovative Multiomic-Technologien und Multi-Parametrische Analysen (internationales multilaterales Projekt „Pathology-specific biomarker-sets in Liquid biopsy“)
Lehre
- International Master Programme "CEMBIO"/"Molecular cell biology": Vorlesungen und Praktikum in "3P Medicine" (seit 2003)
Short Curriculum Vitae
Prof. Dr. Golubnitschaja is the head of the world first Predictive, Preventive Personalised (3P) Medicine unit at the Department of Radiation Oncology, University Hospital Bonn, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Germany. OG is educated in journalism, biotechnology and medicine and has been awarded research fellowships in Austria, Russia, UK, Germany, Netherlands, and Switzerland (early and predictive diagnostics in paediatrics, neurosciences and cancer). Dr. Golubnitschaja is the author of more than 400 international publications (research and review articles, position papers, books, book and congress contributions) in the innovative field of predictive, preventive and personalised medicine (3PM) with the main research focuses on sub-optimal health conditions, pre- and perinatal diagnostics, diagnostics of cardiovascular disease and neurodegenerative pathologies, predictive diagnostics in cancer and diabetes. Please, note! In years 1990-2002 published as Olga Labudova. Cumulative Google Scholar h-index is 60; since 2019 650 citations annually.
Awards:
- National & International Fellowship of the Alexander von Humboldt-Foundation; Highest Prize in Medicine and Eiselsberg-Prize in Austria; Springer-Nature Award; EMA Award.
- In years 2009 – 2021 Dr. Golubnitschaja was the Secretary-General and since September 2021 she is the President of the “European Association for Predictive, Preventive & Personalised Medicine” (EPMA, Brussels) networking over 50 countries worldwide, www.epmanet.eu. She is Editor-in-Chief of the EPMA J. (actual Clarivate IF 8.836, Scopus CiteScore 11.3) and Editor-in-Chief of the Book Series “Advances in Predictive, Preventive & Personalised Medicine”, Springer Nature.
- Dr. Golubnitschaja is the European Representative in the EDR-Network at the National Institutes of Health USA, http://edrn.nci.nih.gov/.
- Dr. Golubnitschaja acts as a regular reviewer in over 50 clinical and scientific journals and as a grant reviewer of inter/national funding bodies in European and other countries.
- Dr. Golubnitschaja is an evaluation expert at the European Commission. In years 2010-2013 she was involved in creating the PPPM related contents of the European Programme “Horizon 2020”.
- Currently, Dr. Golubnitschaja is Vice-Chair of the Habilitation Committee (responsible for all medical specialisations) at the Medical Faculty, University of Bonn, Germany.
- Dr. Golubnitschaja is Vice-Chair of the Evaluation Panel for Marie Curie Mobility Actions at the European Commission in Brussels.
AG Team
Davide Scafa
Katja Klever
Projekte
Telemonitoring für ältere Krebspatienten
Eine Krebstherapie und -nachsorge ist mitunter sehr komplex. Vor allem betagtere Patienten in ihrer häuslichen Umgebung sind damit oftmals überfordert. Um ältere Krebspatienten zusätzlich zu unterstützen, untersucht das Telemedizin-Projekt "TeleGraPH" ein neues Konzept zur Fernbetreuung. Das Projekt TeleGraPH greift den Schwachpunkt der aktuell nicht individualisierten Nachsorge auf. Das Konzept sieht vor, dass die hochtechnologisierte Therapie bei Gehirntumoren nicht in einer von der (oftmals mangelhaften) Sozialstruktur abhängigen, sondern in einer hochtechnologischen Nachsorge mit enger Anbindung an das Therapiezentrum mündet. Dabei soll auf moderne und sichere telemedizinische Technik („smart devices“, Sensorsysteme etc.) zurückgegriffen werden. In Zeiten der priorisierten Medizin mit zunehmend limitierten Ressourcen und der starr sektoral getrennten Gesundheitsversorgung soll TeleGraPH einen möglicherweise therapeutisch und ökonomisch effektiven Lösungsansatz prüfen, der – sofern erfolgreich – prospektiv auf andere chronische Erkrankungen übersetzbar wäre.
Weiter Informationen: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitrag/aktuell/telemonitoring-fuer-aeltere-krebspatienten
Publikationen:
- Putora PM, Baudis M, Beadle BM, El Naqa I, Giordano FA, Nicolay NH. Oncology Informatics: Status Quo and Outlook. Oncology. 2020;98(6):329-331.
- Giordano FA, Welzel G, Siefert V, Jahnke L, Ganslandt T, Wenz F, Grosu AL, Heinemann F, Nicolay NH. Digital Follow-Up and the Perspective of Patient-Centered Care in Oncology: What's the PROblem? Oncology. 2020;98(6):379-385.
- Buergy D, Siefert V, Neumaier C, Ganslandt T, Sperk E, Blessing M, Hesser J, Welzel G, Wenz F, Giordano FA. Prospective trial on telemonitoring of geriatric cancer patients using handheld devices. Strahlenther Onkol. 2020 Mar;196(3):205-212.
Hybridlabor
Die Medizintechnik stellt mittlerweile nicht nur einen entscheidenden Erfolgsfaktor für die Erforschung und Anwendung neuer radioonkologischer Verfahren und Therapien dar, sondern sie ist auch ein entscheidender Katalysator von Effizienz- und Durchsatzsteigerung. Die Medizintechnik der Strahlentherapie erforscht und entwickelt technische Lösungen für präzise und effiziente Prozesse in der strahlentherapeutischen Versorgung, die in den zukünftigen Einrichtungen auch klinisch unmittelbar eingesetzt werden sollen. Sie übernimmt damit unmittelbar auch eine Rolle, die dem Gesamtklinikum nützen wird.
Wesentliche Bestandteile für optimierte Prozesse sind die Robotik (z.B. für schnelle und präzise Abläufe aber auch für Logistik), die IT (für die medizinische Qualität und die Beschleunigung von Abläufen) und die enge Anknüpfung an die Präklinik im Sinne einer translationalen Biologie.
Projekte
Robotische Brachytherapie
Hintergrund: Durch Kopplung der Intrabeam®-Quelle an einen Roboter soll eine homogene interventionelle, interstitielle und oberflächliche Bestrahlung ermöglicht werden.
Kooperationspartner: Fraunhofer Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB) Mannheim (Prof. Jan Stallkamp)
Dosimetrie mit patientenspezifischen (personalisierten) Phantomen
Hintergrund: Die klassische Dosimetrie in der Strahlentherapie erfolgt mit wasseräquivalenten Phantomen, die zwar in Form und Größe grob vergleichbar sind mit einem menschlichen (Durchschnitts-)Körper, jedoch viele alltägliche Gegebenheiten (Implantate, individuelle Organformen und- füllungen, Lagerungsdeformationen, etc.) nicht abbilden. Mit der Beschaffung eines industriellen 3D –Druckers ist es uns im Labor der onkologischen Medizintechnik möglich, aus DICOM-Datensätze (Planungs-CT) in CAD-Modelle zu übersetzen und patientenspezifische Phantome zu drucken und dosimetrisch zu charakterisieren.
Kooperationspartner: myprintoo GmbH, Hamburg
Automatisierte Bestrahlungsplanung und Datenbankanalysen
Hintergrund: Mit dem Fortschritt der KI finden automatisierte Konturierung und Bestrahlungsplanung weiter Verbreitung, sodass dieser technische Schritt umgesetzt werden muss. Die Klinik für Strahlentherapie der UKB verfügt über papierlose Dokumentationssysteme (EHR). Hierdurch sind sofort On-Demand-Informationen zu Patienten (demographische Daten, Krankheits- und Therapieverlauf, soziale Anbindung, etc.) erhältlich. Auch rasche und umfassende Datenbankanalysen sind möglich. Diese lassen nicht nur eine kontinuierliche (tägliche) Überprüfung der Therapiequalität zu, sondern erlauben auch eine Mustererkennung mit Hilfe komplexer Algorithmen. So sollen zukünftig anhand bestimmter Eingaben der Patienten auf klinische Verläufe geschlossen werden können.
Kooperationspartner: Data Analysis and Modeling in Medicine, Mannheim Institute for Intelligent Systems in Medicine (Prof. Dr. J. Hesser)
Kontakt
Dipl.-Ing. Felix Schoroth
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Ralf Althausen
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Im Labor für Radiobiologie werden die biologischen Wirkungen der zu therapeutischen Zwecken eingesetzen Strahlung von einem Team aus Ärzten, Biologen und Physikern untersucht.
Forschungsschwerpunkte
Für nahezu alle Tumor- und Normalgewebsarten existiert eine nicht-lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung, sodass daraus – je nach Zielvolumenlokalisation – eine therapeutische Breite im Sinne des klassischen Holthusen-Modells variabler Ausprägung entsteht. Eine zentrale Frage der radioonkologischen Forschung ist daher, wie die therapeutische Breite einer Radiotherapie erhöht werden kann, sodass entweder höhere Dosen bei gleicher (oder sogar geringerer Normalgewebstoxizität) oder gleiche Dosen höhere tumorizide Wirkungen haben. Eine Möglichkeit stellt dabei der Einsatz von Radiosensitizern dar, die idealerweise in Tumorzellen anreichern oder selektiv in Tumorzellen wirken. Auch durch Wegnahme von relevanten Anteilen gesunden Normalgewebes bei der Strahlentherapie (z. B. durch die Verwendung intraoperativer, fokussierter oder interstitieller Techniken mit steilen Dosisgradienten) kann die therapeutische Breite vergrößert werden.
Ein wesentlicher Bestandteil unserers Forschungsinteresses liegt auf der Optimierung der Strahlenbehandlung von Hirntumoren durch Nutzung relevanter Zellkultur-[1],[2],[3] und Tiermodellen. So wurde im Rahmen eines DFG-geförderten Projektes (GI 771/1-1) eine Kleintierbestrahlungseinheit zur bildgestützten Hochpräzisionsbestrahlung entwickelt, kommissioniert und im Rahmen eines proof-of-concept-Experiments validiert [4],[5]. Dieses System ist in der Lage, kleinste Läsionen (<1 mm) hochpräzise zu erkennen und mittels eigens entwickelter Software zur Bestrahlungsplanung zu therapieren. Mit Hilfe diverser orthotoper Glioblastom-Modelle (Gl261/Bl6, U87MG/U251-NOD/SCID) konnten wir bereits erste wichtige Erkenntnisse zum longitudinalen Tumoransprechen nach Präzisionsbestrahlungen gewinnen[6],[7],[8].
Zum Einsatz kommt das Kleintierbestrahlungsgerät heute vor allem bei der Erforschung der Radioimmunisierung durch hochdosierte Bestrahlung, die wir u. a. zusammen mit unseren Partnern an der Universitätsmedizin Mannheim im Rahmen des SFB 1389 (Understanding and targeting resistance in glioblastoma – UNITE) im Teilprojekt „Tumor- und Mikromilieu-Effekte nach fokussierter Hochdosisbestrahlung von Glioblastomen“ untersuchen.
Auch die Umsetzung von translationalen Studienkonzepten [9], [10], [11], [12] ist uns besonders wichtig. In enger Kooperation mit der Industrie muss hierbei nach innovativen „Targets“ gesucht werden, die in Synergie mit einer Strahlenbehandlung sein können. Ein Beispiel ist die von uns geleitete GLORIA-Studie (Sponsor: NOXXON Pharma AG). Grundlage für diese Studie sind äußerst vielversprechende präklinische Ergebnisse, bei denen die Kombination aus Bestrahlung und CXCL12-Hemmung eine rasche und stabile Remission von bösartigen Hirntumoren zur Folge hatte.
Mitarbeiter
Barbara Link, MSc
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[1] Veldwijk et al. Clin Cancer Res. 2018 Oct 16.
[2] Steenken et al. Strahlenther Onkol. 2015 Jul;191(7):590-6
[3] Wang et al. J Neurooncol. 2013 Dec;115(3):323-31.
[4] Felix et al. Z Med Phys. 2017 Mar;27(1):56-64.
[5] Felix et al. PLoS One. 2015 May 19;10(5):e0126246.
[6] Kirschner et al. PLoS One. 2016 Nov 9;11(11):e0165994.
[7] Kirschner et al. J Neurooncol. 2015 Apr;122(2):245-54.
[8] Kübler et al. Oncotarget. 2016 Jul 19;7(29):45500-45512.
[9] Gomarteli et al. Sci Rep. 2019 Oct 29;9(1):15489.
[10] Sarria et al. Radiother Oncol. 2020 Jan;142:162-167
[11] Sarria et al. Radiat Oncol. 2020 May 14;15(1):110.
[12] Popescu et al. Sci Rep. 2020 Jun 29;10(1):10530.