Welche Erkrankungen behandeln wir?
Die Strahlentherapie (Radiotherapie) ist neben der Operation und Chemotherapie eine der zentralen Säulen der Krebstherapie. Im Gegensatz zur medikamentösen, im ganzen Körper wirkenden („systemischen“) Chemotherapie ist die Strahlenbehandlung eine rein lokale Maßnahme - die tumorzerstörende Wirkung tritt also nur innerhalb des Bestrahlungsfeldes auf.
Die Strahlentherapie kann als alleinige Behandlungsmethode, in Kombination mit Chemotherapie (Radiochemotherapie) und nach (adjuvant) oder vor (neoadjuvant) einer Operation eingesetzt werden. Einige Krebsartenkönnen durch eine alleinige Strahlentherapie geheilt werden. Darüber hinaus kann eine Strahlentherapie in der Krebsbehandlung eingesetzt werden, um Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen.
Anbei erhalten Sie einen Einblick in unsere Therapiemöglichkeiten.
- als Alternative zur OP insbesondere bei kleineren Tumoren (Grad 0-II nach Tos)
- als Einzeit-Stereotaxie (Radiochirurgie) oder als fraktionierte Stereotaxie
- als kontinenzerhaltende primäre Therapieoption in allen Stadien (in Kombination mit ChT)
- bei therapieresistenten Beschwerden (je nach Lokalisation 60-70 % Ansprechraten)
- primär bei internistischer/funktioneller Inoperabilität, hohes Lebensalter, Patientenwunsch, große/multiple Tumore, Knorpel-/Knocheninfiltration
- postoperativ bei R+, Pn1
- als primäre Therapie in allen Stadien (in Kombination mit ChT)
- als effiziente Therapieoption alternativ zur OP in Frühstadien
- nach inkompletter Operation (R1 oder R2)
- bei Metastasen
- bei Inoperabilität
- postoperativ bei R+
- bei fortschreitenden Verläufen/therapierefraktären Symptomen ab Stadium II-III (nach Werner)
- primär bei Stadium II-IVA
- postoperativ bei Risikofaktoren
- bei therapieresistenten Beschwerden
- als nicht-invasive Therapie mittels hochpräziser stereotaktischer Radiochirurgie (SRS)
- während der OP (IORT)
- nach OP als fokussierte Resektionshöhlenbestrahlung
- als Ganzhirnbestrahlung (nur noch in Ausnahmefällen, dann als gedächtnisschonende Bestrahlung)
- nach Operation (bei Grad II-IV Tumoren), alleinig oder in Kombination und Sequenz mit ChT
- falls keine OP möglich, als primäre (alleinige) Therapie (auch in Kombination mit ChT)
- prophylaktisch vor Einleitung einer potenziell Gynäkomastie-verursachenden antihormonellen Therapie
- bei schmerzhafter Gynäkomastie
- alternativ zur Operation ab Stadium T2
- postoperativ bei R+
- bei Inoperabilität in kurativer und palliativer Intention
- als Rezidivprophylaxe
- prophylaktisch bei Risikopatienten (z.B. vor TEP-Wechsel, bei Azetabulumfraktur, M. Paget, Spondylosis hyperostotica) als Alternative/zusätzlich zu NSAR
- nach Operation (bei R+, N+), alleinig oder in Kombination mit ChT
- als primäre/definitive Therapie in Kombination mit ChT
- bei Rezidiven (hier auch mit IORT)
- primär bei funktioneller oder technischer Inoperabilität
- postoperativ bei R+ (Hybridkonzepte)
- bei Rezidiven
- zur Unterstützung der Therapieeffizienz durch Auslösung von Immuneffekten (Bauml et al. JAMA Oncol 2019; Theelen et al. JAMA Oncol 2019)
- bei rezidivierenden Keloiden
- Non-Hodgkin-Lymphome (alleinig oder nach ChT)
- Hodgkin-Lymphome (nach ChT)
- im Rahmen der Brusterhaltenden Therapie nach Operation
- nach Mastektomie (bei T3-4 oder N+)
- bei Metastasen
- nach Entnahme von Lymphknoten (bei ≥3LK, LK>3cm, ECE oder LK-Rezidiv)
- bei Metastasen
- adjuvant ggf. bei Risikofaktoren (z.B. ausgeprägte Lymphadenopathie)
- additiv bei R+, wenn Nachresektion nicht sinnvoll möglich
- bei Metastasen
- adjuvant
- primär kurativ bei Inoperabilität
- bei Metastasen
- bis ≤ 5 Metastasen kann die maximale Metastasentherapie (stereotaktische Bestrahlung aller Metastasen) das Gesamtüberleben verlängern (Palma et al. Lancet 2019)
- schmerzhafte Metastasen
- instabile Knochenmetastasen
- im Frühstadium zur Stabilisierung und mgl. Rückbildung
- als definitive alleinige Therapie (zusammen mit ChT)
- neoadjuvant in Kombination mit ChT
- bei Metastasen
- zur lokalen Symptomkontrolle
- in enger Zusammenarbeit mit unserer kinderonkologischen Abteilung
- primär bei Ablehnung einer Operation, Inoperabilität o. Tis/T1/T2 unter 4cm
- postoperativ bei R+
- bei Metastasen
- primär bei internistischer/funktioneller Inoperabilität, hohes Lebensalter, Patientenwunsch, große/multiple Tumore, Knorpel-/Knocheninfiltration
- postoperativ bei R+, Pn1
- Lymphabflusswege: bei ausgedehntem Befall oder cN+ und nicht erfolgter Lymphknotendissektion
- postoperativ nach Pneumektomie (TomoTherapie)
- symptomatische Raumforderungen
- bei Metastasen
- als leitliniengerechte Therapiealternative zur Operation (ggf. mit Antihormontherapie)
- nach Operation bei makroskopischem Resttumor oder lokal metastasierter Erkrankung (N+)
- bei PSA-Persistenz oder PSA-Rezidiv nach Operation
- bei Metastasen
- neoadjuvant (Stadium II-III)
- postoperativ/adjuvant (R+, intraoperativer Tumoreinriss, pCRM+, pT3-4, pN2, extranodale Tumorherde im Mesorektum)
- bei Metastasen
- neoadjuvant bei primärer Inoperabilität
- postoperativ/adjuvant (high-grade, R+, Rezidive)
- bei Metastasen
- bei therapieresistenten Beschwerden (wenn keine OP gewünscht)
- bei analgetikaresistenten Schmerzen
- definitiv bei Inoperabilität
- postoperativ ab Stadium III (Masaoka)
- bei Metastasen
- im neoadjuvanten Konzept bei primärer Inoperabilität oder zur Vermeidung einer Exenteration
- als definitive Therapie (mit ChT)
- bei N+
- als definitive Therapie alternativ zur OP (mit ChT) ab Figo IB2
- postoperativ/adjuvant bei 3 oder mehr Risikofaktoren (L1, V1, tiefe Stromainvasion, Tu-Größe > 4 cm, G3)
- bei Metastasen