FAQs
Im Folgenden finden Sie Antworten auf einige häufig gestellte Fragen (FAQ), die viele Patient*innen rund um thoraxchirurgische Eingriffe und Aufenthalte beschäftigen. Wir hoffen, Ihnen damit bereits viele Ihrer Fragen beantworten zu können. Falls weiterhin Fragen bestehen, zögern Sie bitte nicht, uns direkt anzusprechen!
Zunächst erfolgt die genaue Planung in unserer Ambulanz und im Vorgespräch mit der/dem Anästhesist*in. Am OP-Tag werden Sie in den Operationssaal gebracht und erhalten eine Vollnarkose – Sie schlafen während der gesamten Operation und spüren nichts.
Je nach Eingriff erfolgt die Operation entweder minimalinvasiv (mit kleinen Schnitten und Kamera) oder offen. Während der OP überwacht ein Anästhesieteam alle wichtigen Funktionen wie Atmung und Kreislauf.
Nach Abschluss der Operation werden Sie in den Aufwachraum oder auf die Intensivstation verlegt, bis Sie wieder vollständig wach und stabil sind. Die Operateure informieren Ihre Angehörigen über den Verlauf der Operation.
Insgesamt bemühen wir uns, den Eingriff so schonend wie möglich zu gestalten – häufig können wir Schlüsselloch-Techniken anwenden, wodurch die Belastung gering und die Erholungszeit kurz bleibt.
Wir versuchen, Narben so klein und unauffällig wie möglich zu halten. Bei minimalinvasiven Eingriffen bleiben oft nur 3 bis 4 sehr kleine Narben (5–10 mm) an der Seite des Brustkorbs zurück, die nach einigen Monaten verblassen.
Falls eine größere Operation notwendig ist (z. B. Eröffnung des Brustkorbs zwischen den Rippen), achten wir auf einen schnittschonenden Zugang und verwenden Techniken, um die Muskeln zu schonen. Auch hier verheilen die Schnitte in der Regel gut.
Auf Wunsch beraten wir Sie gerne zur Narbenpflege (Silikongel, Pflaster etc.). Jeder Mensch heilt individuell – in unseren Händen können Sie jedoch darauf vertrauen, dass nur so große Schnitte wie absolut notwendig vorgenommen werden.
Die Aufenthaltsdauer hängt natürlich von der Art der Operation und Ihrem individuellen Heilungsverlauf ab. Durchschnittlich bleiben unsere Patient*innen nach einer Lungen-Teilresektion (z. B. Lobektomie) etwa 5 bis 7 Tage bei uns. Kleinere Eingriffe, wie diagnostische Thorakoskopien, erlauben manchmal schon eine Entlassung nach 3–4 Tagen.
Nach sehr großen Operationen oder bei eventuellen Komplikationen kann es auch länger dauern. Wichtig ist: Sie dürfen nach Hause, sobald es medizinisch sicher ist – das heißt, wenn Sie selbstständig atmen, gut mobilisiert sind, keine Drainagen mehr benötigen bzw. damit umgehen können und die Schmerzen ausreichend kontrolliert sind.
Wir besprechen den voraussichtlichen Zeitraum immer mit Ihnen im Voraus und halten Sie während des Aufenthalts auf dem Laufenden, wann eine Entlassung möglich ist.
Dank moderner Schmerztherapie muss heute niemand mehr unerträgliche Schmerzen nach einer OP erleiden. Insbesondere nach Thoraxeingriffen setzen wir ein multimodales Schmerzmanagement ein. Das bedeutet: Schon während der OP bekommen Sie Schmerzmittel und oft ein Lokalanästhetikum an die Nerven (z. B. periduraler Katheter oder Nervenblockaden).
Nach der OP erhalten Sie regelmäßig Schmerzmittel in angepasster Dosierung. Viele Patient:innen schätzen ihre Schmerzstärke auf einer Skala von 0–10 in den ersten Tagen auf etwa 3–4, was erträglich ist. Tieferes Einatmen oder Husten kann mal ziehen – deshalb zeigen wir Ihnen Techniken, wie Sie z. B. beim Husten die Wunde stützen können.
Wichtig: Scheuen Sie sich nicht, nach Schmerzmedikamenten zu fragen, wenn Sie Schmerzen haben! Wir finden dann gemeinsam die richtige Dosis. Erfahrungsgemäß werden die Schmerzen schon nach 2–3 Tagen deutlich besser, und nach einigen Wochen haben die meisten nur noch minimale Beschwerden oder gar keine mehr.
Eine gute Vorbereitung kann den Verlauf positiv beeinflussen. Körperlich empfehlen wir, bis zur OP mobil und aktiv zu bleiben – leichte Ausdauerbewegung (Spazierengehen) und, wenn möglich, Atemübungen sind hilfreich, um Ihre Lunge zu trainieren. Sollten Sie Raucher*in sein, ist es essentiell, sofort mit dem Rauchen aufzuhören – jeder rauchfreie Tag vor der OP verbessert die Lungenfunktion und Wundheilung. Gern unterstützen wir Sie dabei (Nikotin-Pflaster, Beratungsangebote zur Rauchentwöhnung).
Ernähren Sie sich ausgewogen, ggf. nehmen Sie eiweißreiche Kost zu sich, damit Ihr Körper Reserven hat. Mental hilft es vielen, Fragen im Vorfeld zu notieren und beim Arztgespräch mitzunehmen, um Ängste abzubauen. Sprechen Sie mit Vertrauenspersonen über Ihre Sorgen.
Unsere Erfahrung zeigt: Wer informiert ist und dem Team vertraut, geht ruhiger in die OP. Wir stehen Ihnen im Vorgespräch mit psychologischem Beistand zur Seite, wenn gewünscht – zögern Sie nicht, auch über Ängste oder Schlafprobleme vor der OP mit uns zu reden. Gemeinsam finden wir Wege (z. B. Entspannungsübungen oder milde Beruhigungsmittel für die Nacht vor der OP), damit Sie mental bestmöglich vorbereitet sind.
Jede Operation bringt gewisse allgemeine Risiken mit sich, z. B. Blutung, Infektion, Nachblutung oder in seltenen Fällen Thrombosen/Lungenembolien. Speziell in der Thoraxchirurgie können Luftleckagen der Lunge (an der Nahtstelle) auftreten – meist fangen wir das durch Thoraxdrainagen ab, die so lange bleiben, bis die Luft dicht ist.
Es gibt ein geringes Risiko für Pneumonien (Lungenentzündungen) nach dem Eingriff, gerade wenn nicht gut abgehustet wird; dem beugen wir mit Atemtherapie vor. In sehr seltenen Fällen kann es zu Verletzungen benachbarter Strukturen kommen (z. B. von Nerven – Stimmbandnerv – oder Gefäßen), aber solche Komplikationen sind bei erfahrenen Operateur:innen extrem selten.
Die Sterblichkeit bei geplanten Lungenoperationen (z. B. zur Tumorentfernung) liegt in unserem Zentrum deutlich unter 1 %. Insgesamt gilt: Thoraxchirurgische Eingriffe sind heute sehr sicher, insbesondere in spezialisierten Zentren wie dem unseren.
Wir führen vorab ausführliche Untersuchungen durch, um Risiken zu minimieren – z. B. Lungenfunktionstests und Herzchecks, um sicherzustellen, dass Sie die OP gut verkraften. In der Aufklärung werden wir Ihnen alle spezifischen Risiken, die auf Ihren Fall zutreffen, genau erläutern. Scheuen Sie sich nicht, hier nachzuhaken. Ihr Vertrauen ist uns wichtig, und wir ergreifen alle erdenklichen Maßnahmen, um die OP sicher durchzuführen (inkl. neuester Überwachungstechnik, erfahrenem Personal und etablierten Sicherheitsprotokollen im OP).
Nach der Entlassung lassen wir Sie nicht allein – es gibt einen klaren Nachsorgeplan. Sie erhalten in Ihrem Entlassbrief genaue Hinweise, wann Sie zur Kontrolle kommen sollten. Meist ist der erste Termin etwa 2–3 Wochen nach OP in unserer Ambulanz, damit wir die Wundheilung prüfen, Fäden/Klammern entfernen (falls nicht selbstauflösend) und Ihre Erholung bewerten.
Danach folgen in der Regel vierteljährliche Kontrollen im ersten Jahr (ggf. abwechselnd bei uns und Ihrer/m Lungenärztin/Lungenarzt), bei denen z. B. Röntgenbilder gemacht, Lungenfunktion gemessen und eventuelle Beschwerden besprochen werden. Sollten Sie im Rahmen des Lungenkrebszentrums behandelt worden sein, ist die Nachsorge eng getaktet nach den DKG-Leitlinien – auch hier werden wir Sie genau einbinden.
Zusätzlich kümmern wir uns um Rehabilitationsmaßnahmen, wenn sinnvoll: Viele Patient:innen profitieren z. B. von einer Anschlussheilbehandlung von 3 Wochen in einer spezialisierten Reha-Klinik, um Kondition und Atemkraft wiederherzustellen. Unser Sozialdienst organisiert dies bereits während Ihres Krankenhausaufenthaltes.
Nach der Entlassung sollten Sie auf Ihren Körper hören: Schonung in den ersten Wochen (nicht schwer heben, körperliche Überanstrengung vermeiden) ist ratsam, aber leichte Bewegung wie Spazierengehen ist erwünscht. Wenn etwas Unvorhergesehenes auftritt – z. B. Fieber, Atemverschlechterung, starke Schmerzen – kontaktieren Sie uns sofort. Lieber einmal zu viel nachfragen als zu wenig. Wir sind für Sie da, auch nachdem Sie nach Hause gegangen sind.
Insgesamt erstreckt sich die Nachsorge nach onkologischen Eingriffen über 5 Jahre mit abnehmender Frequenz. Bei gutartigen Erkrankungen sind meist 1–2 Nachsorgetermine ausreichend. Wichtig ist: Sie haben immer einen Ansprechpartner, sei es wir in der Klinik oder Ihre/Ihr weiterbehandelnde*r Fachärzt:in. Gemeinsam stellen wir sicher, dass Ihre Genesung vollständig verläuft.
Das hängt vom Umfang der Operation und Ihrer Genesung ab. Generell gilt: Körperliche Schonung für einige Wochen. Büroarbeit oder sehr leichte Tätigkeiten können viele nach 2–4 Wochen wieder aufnehmen, sofern sie sich fit fühlen.
Schwereres Heben oder anstrengende körperliche Arbeit (Handwerk, Pflegeberufe etc.) erfordert eher 6–8 Wochen Erholung, manchmal mehr – hier sollten Sie unbedingt den Rat Ihrer Ärzt:innen einholen.
Auto fahren sollten Sie erst wieder, wenn Sie sich absolut sicher und schmerzfrei bewegen können, besonders der Schultergürtel muss frei sein (z. B. um im Notfall stark zu bremsen). Nach einer größeren Thorax-OP ist das meist nach 3–4 Wochen der Fall; Achtung: Wenn Sie noch Schmerzmittel einnehmen, die müde machen (z. B. Opioide), dürfen Sie nicht fahren.
Sport: Leichte Bewegung wie Spazierengehen ist sofort nach der Entlassung empfohlen. Nach ca. 4–6 Wochen können Sie meist mit leichter Gymnastik oder Radfahren starten. Mit intensiverem Training (Joggen, Schwimmen, Fitness) warten Sie lieber ca. 8–12 Wochen und beginnen dann schrittweise.
Heben: In den ersten 6 Wochen nicht mehr als 5 kg mit dem operierten Seitenarm heben, anschließend langsam steigern.
Wir beraten Sie bei der Nachsorge ganz individuell, ab wann was für Sie erlaubt ist. Hören Sie auf Ihren Körper: leichte Schmerzen oder Ziehen sind ein Zeichen, langsamer zu machen.
Ob wir das DaVinci-Robotersystem einsetzen, hängt vom konkreten Fall ab. Nicht jede OP erfordert oder erlaubt den Roboter.
Bei vielen Lungenkrebs-Operationen (Lappenentfernungen, Segmentresektionen) setzen wir den Roboter routinemäßig ein, weil er uns präzises Arbeiten ermöglicht. In anderen Situationen, z. B. bei einem simplen Pneumothorax-Eingriff, wäre der Robotereinsatz überdimensioniert – da machen wir lieber eine kleine Thorakoskopie.
Sie können sicher sein: Wenn der Roboter einen Vorteil für Ihre OP bringt, bieten wir es Ihnen an. Der Roboter ist ein Werkzeug für uns – die eigentliche Operation wird weiterhin von unseren erfahrenen Chirurg:innen durchgeführt, nur eben mit Unterstützung dieser Technik.
Sollte ein Robotereinsatz vorgesehen sein, erklären wir Ihnen das im Voraus genau. Falls Sie Vorbehalte haben, können wir immer auch eine Alternative wählen. Bisher sind aber die meisten Patient:innen sehr angetan, wenn sie hören, dass wir so schonend und hochpräzise operieren können.
Letztlich steht Ihre Sicherheit im Vordergrund: Wir setzen den Roboter nur ein, wenn wir überzeugt sind, dass es für Sie mindestens ebenso sicher oder sicherer ist als die herkömmliche Methode.
Besuche von Angehörigen sind bei uns herzlich willkommen. Auf der Normalstation können Ihre Liebsten täglich während der Besuchszeiten vorbeikommen, üblicherweise am Nachmittag bis Abend (z. B. 14–20 Uhr).
Wenn jemand Sie dringend außerhalb dieser Zeiten sehen möchte, lässt sich vieles nach Absprache ermöglichen. Auf der Intensivstation gelten strengere Regeln, aber auch dort dürfen nahe Angehörige regelmäßig kurz zu Besuch kommen (meist z. B. 16–19 Uhr), damit die intensive Pflege nicht gestört wird. Direkt nach der OP dürfen in der Regel nahe Angehörige kurz zu Ihnen, sobald Sie stabil sind.
Während Pandemiezeiten mussten Besuche eingeschränkt werden. Aktuell (2025) sind Besuche wieder normal möglich, unter Einhaltung der Hygieneregeln. Unser Team unterstützt und ermuntert den Einbezug Ihrer Familie, da vertraute Gesichter den Heilungsprozess positiv beeinflussen können.
Darüber hinaus bieten wir Telefonate oder Videoanrufe an. Auf Station gibt es WLAN, und wir helfen gerne technisch, damit Sie mit Ihren Angehörigen in Kontakt bleiben können.
Kurz gesagt: Ihre Angehörigen dürfen Sie begleiten, soweit es die Gesundheit zulässt, und wir heißen sie jederzeit herzlich willkommen. Sollte es aus medizinischen Gründen notwendig sein, den Besuch einzuschränken, erklären wir das offen. Ansonsten: Scheuen Sie sich nicht, Ihren Besuch einzuladen – auch Besucher fühlen sich bei uns gut aufgenommen.
Auch nach Ihrer Entlassung lassen wir Sie nicht allein. Sie können sich jederzeit an unsere thoraxchirurgische Ambulanz wenden.
Kontaktmöglichkeiten:
- Während der Wochentage: Sekretariat Tel. 0228-287-52570 – hier können zeitnah Kontrolltermine vereinbart oder Sie mit einer/m Ärzt:in verbunden werden.
- Außerhalb der Sprechzeiten: Notfallnummern stehen in Ihrem Entlassbrief, z. B. die 24h-Hotline der Klinik über die Zentrale.
Typische Anliegen nach der Entlassung:
- Pflasterwechsel
- Fragen zu Medikamenten
- Unsicherheiten bei der Wundheilung
Viele Fragen können auch Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt klären. Bei Bedarf können wir Sie jedoch kurzfristig erneut stationär aufnehmen (z. B. bei Infektionsverdacht oder Komplikationen).
Scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren – lieber einmal mehr nachfragen als ein Problem zu Hause verschleppen. Viele Situationen lassen sich telefonisch klären. Außerdem sehen wir Sie in der Nachsorgesprechstunde, wo offene Fragen besprochen werden können.
Unser Ziel ist, dass Sie sich gut betreut fühlen – wir sind auch nach dem Krankenhausaufenthalt für Sie da.
Haben Sie weitere Fragen, die hier nicht aufgeführt sind? Dann melden Sie sich gerne direkt bei uns. Wir aktualisieren diese FAQ-Liste regelmäßig, damit zukünftige Patient:innen von Ihren Fragen profitieren. Ihr Anliegen ist uns wichtig!






















