Klinische Schwerpunkte
Unsere Klinik deckt das vollständige Leistungsspektrum der Thoraxchirurgie ab. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über unsere wichtigsten klinischen Schwerpunkte und Behandlungsangebote. Wir legen bei allen Eingriffen großen Wert auf eine individuelle und interdisziplinäre Therapieplanung und den Einsatz modernster, sowie schonendster Verfahren.
Vor, während und nach der Operation werden Sie von unserem spezialisierten Ärzte- & Pflegeteam betreut, das sich neben den direkten medizinischen Belangen Zeit für Ihre Fragen und Bedürfnisse nimmt, um ihre schnellstmögliche Genesung zu unterstützen. Unsere Supportivpartner aus Psychoonkologie, Sozialdienst, Physiotherapie, Atemtherapie, onkologischer Fachpflege usw. sind hierbei an Ihrer Seite. .
Dank unseres engagierten Teams in Verbindung mit modernster universitärer Spitzenmedizin können viele unserer Patient*innen rasch wieder in den Alltag zurückkehren. Sprechen Sie uns gerne an, um mehr über unser Leistungsspektrum zu erfahren – wir beraten Sie kompetent zu den bestmöglichen Behandlungsoptionen in Ihrem individuellen Fall.
Wir verfügen über das revolutionäre und wegweisende ION Roboter- und KI-assistierte Bronchoskopie-System – und setzten dieses seit August 2024 als erstes Zentrum in Deutschland in der regulären Patientenversorgung ein. Dieses System ist ein hochmodernes Navigationsbronchoskop, das es uns ermöglicht, selbst kleinste periphere Lungenrundherde aufzuspüren, gezielt zu biopsieren, zu markieren und ggf. in einem einzigen Eingriff anschließend direkt minimalinvasiv zu entfernen.

Wann immer es sinnvoll und möglich ist, führen wir unsere Eingriffe in minimalinvasiver Schlüsselloch-Technik (Video-Thorakoskopie, VATS) durch. Bei dieser Technik genügen oft ein oder zwei kleine Schnitte, durch die wir Kamera und Instrumente einbringen. Der Vorteil für Sie als Patient*in ist eine schnellere Erholung durch das wesentlich geringere operative Trauma und ein geringerer Wundschmerz. Dies ist gerade bei älteren und vorerkrankten Patient*innen wichtig für eine rasche Genesung. Wir führen über 70% unserer großen Tumoroperationen (Segmentresektionen, Lobektomien) in minimalinvasiver Technik durch.

Eine Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie sind die roboterassisierten Operationen (RATS). Wir verfügen seit vielen Jahren über umfassende Erfahrung mit dem DaVinci-Operationssystem. Diese modernen roboterassistierten Operationssysteme ermöglichen es uns gerade besonders komplexe Tumoreingriffe mit höchster Präzision auszuführen. Wir steuern dabei feinste Instrumente, die besonders genau und mit hohen Freiheitsgraden arbeiten, während eine 3D-Kamera eine bestmögliche und vergrößerte Sicht liefert. Diese robotischen Systeme nutzen wir beispielsweise bei komplexen Tumoroperationen (z.B. Manschettenresektion) oder rekonstruktiven Eingriffen, um das bestmögliche Ergebnis für Sie zu erzielen.

Für besonders präzise diagnostische Gewebeentnahmen aus der Lunge nutzen wir das moderne ION-Endoluminalsystem. Dieses System ermöglicht es, selbst kleinste und schwer zugängliche Lungenrundherde sicher über die Atemwege zu erreichen – ohne dass eine Operation im eigentlichen Sinne primär erforderlich ist.
Mit Hilfe einer ultradünnen, steuerbaren Bronchoskopie-Sonde und einer KI-generierten dreidimensionalen Navigationskarte können wir die Biopsie mit höchster Genauigkeit durchführen. So lassen sich verdächtige Knötchen frühzeitig und gezielt untersuchen. Bei Nachweis eines bösartigen Tumors, kann dieser dann in gleicher Sitzung operativ entfernt werden.
Operative Therapie von Lungenkarzinomen, in der Regel durch anatomische Lungenresektionen wie zum Beispiel Lobektomie (Entfernung eines Lungenlappens) oder Segmentektomie (Entfernung eines Lugenabschnitts), Manschettenresektionen (Rekonstruktion der Atemwege oder Blutgefäße) und falls nötig, Pneumonektomie (Entfernung eines Lungenflügels). Wann immer möglich, setzen wir minimalinvasive Techniken ein, um die Belastung gering zu halten und so viel Lungengewebe wie möglich zu erhalten. Grundprinzip ist jedoch stets die absolute Sicherheit und Radikalität, das gesamte Tumorgewebe mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu entfernen. In enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern in unserem DKG-zertifizierten Lungenkrebszentrum planen wir für jede Patientin und jeden Patienten die optimale onkologische Behandlung unter Einbeziehung aller Fachdisziplinen im Tumorboard (gemeinsame Fallbesprechung aller Fachdisziplinen). Dazu gehört insbesondere auch die Kombination verschiedener Therapien – heute vor allem die Verbindung moderner Immun- und Chemotherapien mit operativen Verfahren, zum Beispiel in Form einer neoadjuvanten Immunochemotherapie.
Als großes universitäres Zentrum sind wir auch darauf spezialisiert und ausgerüstet besonders komplexe Tumoroperationen durchzuführen. In solchen speziellen Fällen führen wir dann nach entsprechender Planung erweiterte Resektionen von Tumoren en-bloc mit der Brustwand, dem Zwerchfell, dem Herzbeutel den zentralen Gefäßen oder anderen Nachbarstrukturen evt. auch gemeinsam mit unseren Kolleg*innen aus den Kliniken für Viszeralchirurgie, Herzchirurgie, Neurochirurgie, HNO oder Orthopädie durch.
Die interdisziplinäre und multimodale Behandlung von Patient*innen mit Lungenmetastasen (Absiedlungen anderer Tumoren in der Lunge) ist ein weiterer besonderer Schwerpunkt unserer Klinik. In Absprache mit dem behandelnden Onkologen, Gastroenterologen, Hepatologen, Gynäkologen, Urologen, HNO-Ärzten und weiteren Fachärzten kann es im Rahmen eines interdisziplinären Gesamtkonzepts sinnvoll sein, Lungenmetastasen operativ zu entfernen. Manchmal geht es primär darum festzustellen ob eine solche Metasasierungs-Situation überhaupt vorliegt, und dann einen kleinen Anteil Tumorgewebe für weitere molekulare Spezialuntersuchungen für weitere zielgerichtete Therapien zu gewinnen - in anderen Fällen ist eine radikale Entfernung aller Tumorknoten und Lymphknoten im Brustkorb das Ziel. Diese Eingriffe werden interdisziplinär im Behandlungskonzept abgestimmt und sorgfältig geplant. Auch diese Eingriffe führen wir in der Regel minimalinvasiv durch.
Tumore im Mediastinum werden in interdisziplinärer Absprache primär operativ entfernt. Neben besonderen und teilweise seltenen Erkrankungen treten hier Teratome, Neurinome, Zysten und Lymphome auf. Häufig muss vor einer Operation eine histologische Sicherung erfolgen um den Therapieplan genau festzulegen. Am häufigsten treten in diesem Bereich unseres Körpers sog. Thymustumoren (Thymome) und dann v.a. im vorderen Mediastinum auf. Diese mediastinalen Tumore werden fast immer roboterassistiert minimalinvasiv entfernt. Hierbei wird immer die ganze Thymusdrüse reseziert. In dem engen Raum zwischen dem Herzbeutel und den großen Gefäßen und der Begrenzung durch das Brustbein nach vorne kann das Roboter-System seine Vorteile in den erhöhten Freiheitsgraden der Bewegung besonders gut zur Geltung bringen.
In besonderen Fällen behandeln wir aber auch in diesem Operationsgebiet sehr große verdrängende und teilweise aggressive Thymome (Typ B) oder Thymuskarzinome (Typ C), die in die Nachbarstrukturen und Gefäße einwachsen. In diesen Fällen müssen dann u.U. auch größerer Zugänge über die Eröffnung des Brustbeins (mediane Sternotomie) durchgeführt werden.
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Thymektomie (Entfernung des Thymus) bei Myasthenia gravis, einer Autoimmunerkrankung. Dabei kommt es insbesondere auf langjährige Erfahrung und besondere Radikalität bei der Entfernung des gesamten umgebenden Gewebes im Mittelfellraum an.
Es gibt eine Vielzahl gut- und bösartiger Erkrankungen der Pleura und des Brustfells. Ein typisches Problem ist die Ansammlung von Luft (Pneumothorax) oder Flüssigkeit (Pleuraerguss) im Brustkorb. Mit der minimalinvasiven Abklärung der Ursache (z. B. Pleurakarzinose, chronische Pleuritis) erfolgt unmittelbar auch die Entlastung und weitere Therapie, zum Beispiel durch Talkum-Pleurodese (Verklebung des Brustfells) oder das Einsetzen eines Verweilkatheters.
Eine häufige Erkrankung ist das Pleuraempyem, eine akute oder chronische Entzündung des Rippen- und Lungenfells (Pleura). Hier führen wir minimalinvasive Entlastungsoperationen wie Pleurektomien oder Dekortikationen durch, um die Lunge wieder vollständig zu entfalten und einer Versteifung entgegenzuwirken.
Eine komplexe Erkrankung ist das maligne Pleuramesotheliom (Brustfellkrebs). In enger interdisziplinärer Absprache kann es sinnvoll sein in Kombination mit einer Chemo- oder Immuntherapie, eine erweiterte Entfernung von Lungen- und Rippenfell sowie ggf. Herzbeutel und Zwerchfell durchzuführen – gegebenenfalls auch in Kombination mit einer hyperthermen intrathorakalen Chemotherapie (HITOC).
In enger Zusammenarbeit mit unseren Kolleg*innen der Pneumologie kann ein interventionelles Verfahren zur Behandlung des Lungenemphysems geprüft werden, wenn die medikamentösen Therapien ausgeschöpft sind. In unserem Emphysemboard wird zunächst die Option einer endoskopischen Ventileinlage abgeklärt. In ausgewählten Fällen kommt auch eine minimalinvasive chirurgische Lungenvolumenreduktion (LVRS) in Frage.
Dabei werden die weniger leistungsfähigen Lungenareale entfernt, damit die gesünderen Anteile der Lunge wieder mehr Platz erhalten. Ziel ist es, die Überblähung der Lunge zu verringern, sodass die Patient*innen wieder freier atmen können und ihre Belastbarkeit steigt. In speziellen Fällen führen wir diesen Eingriff unter Schutz durch eine ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung) durch.
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Behandlung von Patientinnen mit Brustwandtumoren. Häufig ist anfänglich unklar, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Prozess handelt. Alle Patientinnen werden in unserem speziellen Tumorboard für Knochen- und Weichteiltumore (DKG-zertifiziertes Sarkomzentrum) besprochen, und die Therapie wird interdisziplinär multimodal nach internationalen Leitlinien abgestimmt. Die operative Behandlung erfolgt ggf. kooperativ mit unseren Kolleg*innen aus der plastischen Chirurgie und der Tumororthopädie. Dabei führen wir dann gemeinsam komplexe Resektionen und anschließende Rekonstruktionen der Brustwand durch.
Auch die Korrektur und Behandlung gutartiger Erkrankungen der Brustwand (Rippen, Brustbein) gehört zu unserem Leistungsspektrum. Wir versorgen akute instabile Rippenbrüche (Rippenfrakturen) operativ und rekonstruieren chronische Defekte der Brustwand mit geeigneten Implantaten oder Muskellappenplastiken, um Form und Stabilität wiederherzustellen.
Wir führen die Behandlung von Verengungen oder Tumoren der Luftröhre mittels rekonstruktiver Eingriffe durch. Dazu zählt zum Beispiel die Rekonstruktion nach Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) oder die Tracheateilresektion mit End-zu-End-Anastomose, bei der ein krankhafter Abschnitt der Luftröhre entfernt und die gesunden Enden direkt miteinander verbunden werden.
Diese hochspezialisierten Operationen stellen die normale Atemwegspassage wieder her und erfordern besondere Erfahrung, über die unser Team verfügt.
Die Trichterbrust ist eine angeborene oder im Jugendalter zunehmend auftretende Deformität des Brustkorbs, bei der das Brustbein nach innen einsinkt. Sie kann familiär gehäuft auftreten. In einigen Fällen besteht ein Zusammenhang mit Bindegewebserkrankungen wie dem Marfan-Syndrom.
Je nach Ausprägung kann die Trichterbrust zu klinischen Beschwerden wie Atemnot, Brustschmerzen, verminderter Belastbarkeit und weiteren kardialen Beeinträchtigungen führen. Oft steht jedoch die psychische Belastung durch die sichtbare Deformität im Vordergrund – besonders bei Jugendlichen.
Die Behandlung der Trichterbrust erfolgt primär durch unsere Kolleg*innen der Kinderchirurgie. Mehr Informationen finden Sie hier.






















